De Theophania (Fragmenta)
Eusebius of Caesarea
Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.
„Was habe ich nötig, die Schamlosigkeit des Hungers gegen die seelenlosen [Dinge] auszusagen. Denn ich gehe daran, ein Werk [von ihm] zu Künden, wie es weder bei Griechen noch bei Barbaren beschrieben ist. Denn es ist furchtbar zu sagen und unglaublich zu hören. Ich würde, damit es nicht scheine, als ob ich den späteren Menschen Lügen erzählte, die leidvolle Sache vielleicht gern übergehen, wenn ich nicht viele zeitgenössische Zeugen hätte. Hauptsächlich aber würde ich meinem Vaterlande eine laue Gnade erweisen, wenn ich zu erwähnen unterließe was es in der Tat litt. Ein Weib von denen, die jenseits des Jordans wohnen, mit Namen Maria, bekannt wegen ihrer [vornehmen] Familie und ihres Reichtums, nahm mit vielen ihre Zuflucht zu Jerusalem und wurde mit ihnen belagert. Die einen Besitztümer dieser [Frau], soviel sie von Peräa fortgeschafft und in die Stadt gebracht hatte, raubten die Tyrannen, den Rest ihres Schatzes aber, selbst wenn [etwas] Nahrung rung ausfindig gemacht war, raubten die Soldaten, indem sie täglich hineinsprangen. Gewaltiger Grimm aber kam über das Weib und oftmals reizte sie die Räuber wider sich, wenn sie schmähte und fluchte. Da aber niemand weder im Grimm noch aus Mitleid sie tötete, und [da] sie müde ward, für andere etwas Nahrung zu finden, [und] von allen Seiten außer stande war, überhaupt zu finden, und da der Hunger durch ihr Inneres und ihre Eingeweide zog und ihr Grimm mehr als der Hunger entbrannte, so nahm sie den Drang mitsamt dem Zwang zum Berater, ging gegen die Natur an, ergriff ihren Sohn — sie hatte [*](9–S. 199, 8 Jos. Jos. bell. Jud. VI 3 3; Euseb. Hist. eccles. III 6 20—25) [*](15 ἄλλως τε καὶ] „anders aber auch" Σ 21 ὅσην ἐκ τῆς Περαίας ἀνασκευασαμένη μετήνεγκεν εἰς τὴν πόλιν] „aus dem Jenseitigen" . . . Σ 27 πὰν ταχὸθεν δ’ ἄπορον ἢν ἡδῆ καὶ τὸ εὑρεῖν] „von allen Seiten und Verlegenheit ihr auch war zu finden" Σ. 1. ABBREV vor ABBREV und str. ABBREV vor ABBREV 30 „und nahm" Σ str· ABBREV)
Aus dem fünften [Buch] der Schrift des Josephus.
„Jede einzelne ihrer Bosheit also zu erzählen, ist unmöglich. Um es aber zusammenfassend zu sagen: keine andere Stadt hat so viel gelitten und kein Geschlecht ist jemals zeugungskräftiger gewesen an Bosheit als dies. Denn die Stadt zerstörten sie selbst und erzwangen, daß den Römern eine traurige Sieg[estat] wider Willen zugeschrieben wurde, und schleppten das fast zögernde Feuer zum Tempel. In der Tat sahen sie ihn von der oberen Stadt aus brennen, ohne zu klagen und zu weinen.“ Dies [geschah] wegen des [Wortes]: „Es wird in jener Zeit eine große Not sein, dergleichen es nicht gegeben hat seit Anfang der [*](9— S. 200, 7 = 13. Bruchstück der griech. Theoph. 10. 12 = Luk 21 23 14 = Matth 24 21 19—26 = Jos. bell. Jud. V 10 5 26 = Matth 24 21) [*](1 βρέφος, εἶπεν, ἄθλιον] „Kind“ < Σ 1. ABBREV 3 κἀν ζήσωμεν (1. ABBREV ? ἐπ’ αὐτούς] „auch wenn du vielleicht lebst bei ihnen“ (= ἐπ’ αὐτοῖς) Σ 4 οἱ στασιασταὶ δὲ ἀμφοτέρων χαλεπώτεροι] „als beide“ < Σ. 1. ABBREV ABBREV 15 „und bis“ Σ stf. ABBREV 22 Ῥωμαίους δὲ ἄκοντας ἠνάγκασαν ἐπιγραφῆναι σκυθρωπῷ κατορθώματι καὶ μόνον οὐχ εἵλκυσαν βραδῦνον ἐπὶ τὸν ναὸν τὸ πῦρ. ἀμέλει καιόμενον ἐκ τῆς ἄνω πόλεως ἀφορῶντες οὔτε ἤλγησαν .... Th. gr. „und sogleich schleppten sie ohne Zögern zum Tempel und das in ihm brennende Feuer sahen sie von der oberen Stadt“ Σ)
In der Nähe der uns benachbarten Stadt, in dem palästinischen Neapel — einer keineswegs kleinen, sondern sogar berühmten Stadt — traf ihn ein samaritisches Weib und sagte nach [einigen] anderen Worten zu ihm: „Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, daß in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse.“ Darauf antwortete unser Erlöser und sagte zu ihr: „Glaube mir, Weib, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem werdet den Vater anbeten.“ Kurz darauf sagt er: „Es kommt die Stunde und ist [schon] jetzt, wo die wahrhaftigen Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit. Denn auch der Vater verlangt solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Auch hierin zeigte er ein durchaus nicht gewöhnliches Vorauswissen. Denn früher, in den Tagen des römischen Königs Tiberius, zu dessen Zeit dies gesagt wurde, waren die Juden [für sich] gesondert in Jerusalem vereinigt, um das Gebot ihres Gesetzes zu erfüllen, während die Samariter auf dem [so]genannten Berge Garizim, in der Nähe von Neapel, [Gott] ehrten und behaupteten, man müsse das Gesetz des Mose dort erfüllen. Diese Berge wurden als die geweihten [Stätten] Gottes auf beiden Seiten verherrlicht und über beide legt die Schrift Zeugnis ab, bei ihnen: Mose über den Garizim, bei den Hebräern aber: die Propheten über Jerusalem. Ein Urteilsspruch aber der göttlichen Stimme unsers Erlösers ging aus, daß fortan nicht mehr anbeten würden in Jerusalem noch auf dem Berge Garizim, die an diesen Ortern fest- [*](5 = Luk 21 24 15 = Job 4 19 f. 18 = Job 4 21 20 = Job 4 23 f. 32 vgl. Dtn 1129 33 vgl. Jes 2 2?) [*](2 μεθ’ ὅλα ἴτη] 1. ABBREV PSm)
„Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich meinn Vater kenne, und ich lasse mein Leben für meine Schafe. Und andere Schafe habe ich, die nicht aus diesem Hofe sind. Ich muß sie führen, und sie hören auf meine Stimme, und es wird sein Eine Herde und Ein Hirt.“ An einer andern [Stelle] lehrte er und sprach: „Ich bin nur gekommen zu den irrenden Schafen aus dem Hause Israel.“ Er nannte aber das Volk der Juden in dieser Weise und prophezeite durch die vorliegenden [Aussprüche], daß keineswegs nur diejenigen, die aus den Juden ihm zu Jüngern gewonnen wurden, in seine Herde gerechnet werden sollten, sondern auch [die] außerhalb dieses „Hofes“. So aber pflegt der Logos bisweilen das ganze Volk der Juden, bisweilen Jerusalem und den dortigen Gottesdienst zu nennen, der nach dem Gesetz des Mose erfüllt wurde. Daß er „andere Schafe“ sammeln will, „die nicht aus diesem Hofe sind“. — damit aber weist er auf die Völker in der ganzen Welt hin und sagt voraus, daß ihm aus ihnen vernünftige Herden gesammelt werden sollen, sodaß zu Einer und derselben Gottesverehrung alle diejenigen kommen, die aus den Juden und aus den Heiden an ihn gläubig werden. „Und es wird sein Eine Herde und Ein Hirt“ — seine Kirche, die aus Juden zumal und Heiden besteht, wie dies ία [der Fall] war am Anfang der Verkündigung des Evangeliums. Denn viele Scharen der Juden zumal ließeb sich überzeugen, daß er der Christus Gottes sei, der von den Propheten verkündet wurde, und wurden mit denen, die aus den Heiden an ihn gläubig Avurden, zu Einer Kirche vereinigt unter der Hand des Einen Hirten, eben des Logos Gottes. Dnn in Jerusalem erstanden sich ablösend aus den Juden fünfzehn Episkopen der dortigen Kirche von Jakobus dem ersten an, und Myriaden Juden zumal und Heiden gab es. die dort zusammen vereinigt waren bis auf die Belagerung in den Tagen Hadrians. Daß er aber der „Hirte“ sei, offenbarte uns der, der viele Male durch Prophetenworte verkündet wurde, die den Logos Gottes erwähnen und lehren, daß er der Hirt der menschlichen Seelen wie der vernünftigen Herden sei. So also heißt es bald bei den Propheten: „Der Herr weidet mich und nichts mangelt mir“, bald aber: [*](3 = Joh 10 14— 16 8 = Matth 15 24 13. 10. 20 = Joh 10 16 28 vgl. Euseb. Hist. eccles. IV 5 s 35 = Ps 23 (LXX: 22)1) [*](22 „aber“ Σ vermutlich δή statt δέ 28 Das Eine ABBREV ABBREV ist zu streichen (Druckfehler))
Wie sein Tod die Ursache der Erlösung vieler ist. Aus dem Evangelium des Johannes.
Meist verweilte er unter den Juden, weil ihnen die voraussagenden Prophezeiungen der Propheten über ihn bekannt waren. Wreil aber einmal auch Griechen sich seinen Jüngern näherten und baten, ihn zu sehen, so steht seine Antwort geschrieben, als man ihm dies sagte: „Die Stunde ist gekommen, daß der Menschensohn verherrlicht werde. Ich sage euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es eben nur [wie es ist]. Wenn es aber stirbt, so bringt es viele Früchte“. Offenbar verkündigt er auch hiermit geheimnisvoll, daß unter den Griechen, unter den fremden und andersgescblechtigen Völkern die Verherrlichung seiner Gottheit stark werden solle. Denn keineswegs war die Stunde der Verherrlichung gekommen, solange er [*](1 = Ps 80 (LXX: 79)2 13 vgl. Joh 10 18 13 = Job 10 14 14 = Joh 10 15 17 = Joh 10 ig 20 = Ps 2 s 27 = Joh 12 23. 24) [*](1 „lehrt“] wörtlich „führt ein“ = εἰσηγέομαι wie Σ 193 18 6 „viel mehr“] wörtlich „über mehr“ = ἐπὶ πλέον)
„Kinder, [nur noch] eine kleine Weile bin ich bei euch. Dann werdet ihr mich suchen. Wie ich den Juden sagte: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen, so wiederum sage ich auch euch.“ „Sagt zu ihm Simon Petrus: Wohin gehst du? Antwortete ihm Jesus: Wohin [*](16 = Matth 9 37 17 = Joh 4 35 24 = Luk 30 17 30 Joh 13 33 32 = Jon 13 36) [*](5 „die Triebe“] wörtlich λόγοι)
„Hütet euch vor den Menschen. Denn sie werden euch der Obrigkeit ausliefern und euch in ihren Synagogen geißeln; und vor Statthalter und Könige werden sie euch führen um meinetwillen zum Zeugnis für sie und die Völker.“ Und wiederum: „Selig seid ihr, wenn ihr verfolgt und geschmäht werdet, und [wenn] man euch alles Schlechte andichtet um meinetwillen. Freut euch und frohlocket; denn euer Lohn ist groß im Himmel. Denn so hat man die Propheten vor euch verfolgt.“ Ein Wunder aber ist der Zusatz des Wortes, das da heißt: „um [*](3 = Joh 21 18.19 17 = Joh 21 18 19 = Joh 13 36 26 = Matth 10 17. 18 29 = Matth 5 11. 12) [*](11 „schreibt“ Σ = ὑπογράφω 12 „und auf diese Wise“ Σ str. ABBREV)
„Es wird ein Bruder den andern ausliefern zum Tode und ein Vater seinen Sohn, und es werden aufstehen Söhne gegen ihre Väter und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird leben.“ Was habe ich nötig, vieles zu reden, wie dies bis jetzt durch die Tat erfüllt wurde, da die Werke besser sind als alles Hören. Denn mit eigenen Augen sehen wir, wie oft derartiges in den Zeiten der Verfolgung und zu unserer eigenen Zeit geschah. Du mögest dies aber nicht einfach hören [und verstehen], daß „ein Bruder den andern ausliefern wird zum Tode“, — denn auch dies wäre gleichsam ein einfacher Gedanke — sondern wir können auch daran prüfen und erkennen, wie ein Bruder den andern ausliefert zum Tode, wenn er sich der Bruderliebe hingibt und die Liebe zum Leben vorzieht und Gott verleugnet und besonders seinen Bruder, von dem er bittet und den er überredet, Götzen zu verehren, den er aufwiegelt und anfleht und dem er brüderliche Liebe vorhält, abbringt von dem Gedächtnis an den Befehl unsers Erlösers; denn dann in Wahrheit „wird ein Bruder den andern zum eigenen Tode ausliefern“. So verführt auch der Vater seinen Sohn mit Worten, überredet ihn, Götzen zu verehren, und bringt ihn [dadurch] zum Tode. So bringen auch de Söhne ihre Väter in der Liebe zu ihnen dahin, daß sie das zeitliche, sterbliche Leben dem bei Gott vorziehen, und werden [so] die Ursache des Todes und der Seelenverderbnis für ihre Väter. Denn oftmals sehen wir solches zur Verfolgungszeit mit eigenen Augen, sodaß dadurch erfüllt wird das [Wort]: „Ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen.“ Indessen aber ist auch hier sorgfältig der Zusatz gemacht worden, der lehrt, daß seine Jünger um keiner andern schimpflichen Tatsache als [allein] um seines Namens willen gehaßt werden sollen.
„Das Himmelreich ist gleich einem Netze, das ins Meer fiel und allerhand aufnahm. Als es voll war, zogen sie es ans Ufer, [*](3—7 = Matth 10 21 f. 33—S. S. 208, 5 = Matth 13 1 l. ABBREV ABBREV Lee (Druckfehler) 22 „in der Liehe zu ihnen“] wörtlich „(ziehen) zu ihrer eigenen Liebe“; man erwartet ABBREV 23 „und sie“ Σ 1. ABBREV 26 l. ABBREV)
„Hütet euch vor den Lügenpropheten, die zu euch kommen in Schafskleidern, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Denn nicht sammelt man von den Α· Dornbüschen Trauben -ι Feigen von den Disteln. So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte." Durch Vorauswissen Ἡ er vorher, sich vor gottlosen, andersgläubigen [Ketzern] zu hüten; die in späterer Zeit seine göttlichen Schriftworte zum Vorwand nehmen und den christlichen Namen sich aneignen eignen würden, und zeigte die Zeichen und Zeugnisse des in ihnen verborgenen Bösen, das viele verführen werde, indem er sagt: „An ihren Früchten ι ihr sie erkennen." Ihre Früchte aber sind die gottlosen Worte, die sie vorbringen und die Art ihres Lebens, die nicht richtig sondern verkehrt ist. Während dies aber in jener Zeit geredet wurde und von unserm Erlöser vorausgesagt ward und nicht einmal Eine Be- [*](14 = Matth 4 19 22—27 = Matth 7 15—18) [*]( „sinngemäß"] wörtlich „nach Art des Wortes" 11 „und die Guten" Z’str. ABBREV)
„Nicht ist ein Jünger größer als sein Meister noch ein Sklave [größer] als sein Herr. Genug für den Jünger, zu sein wie sein Meister, und für den Skaven. [zu sein] wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebub genannt haben, wieviel mehr seine Hausgenossen? Fürchtet euch also nicht vor ihnen. Denn nichts ist verhüllt, das nicht enthüllt würde, und nichts verborgen, das nicht bekannt würde.“ Die Juden glaubten, daß unser Erlöser der böse Dämon Beelzebub und der Fürst der Dämonen sei, und schmähten ihn, daß er mit seiner Kraft die übrigen Dämonen aus den Menschen austreibe. Er aber antwortete denen, die solches glaubten, [*](10 = Joh 10 27 11 = Matth 10 16 26—31 = Matth 10 24—26 34 vgl. Matth 12 24 ff.) [*](19 l. ABBREV Eusebius III*.)
Über diejenigen, die in seiner Kirche in vollkommener Heiligkeit und in einem der [ehelichen] Gemeinschaft nicht teilhaftig gewordenen Leben existieren werden. Aus dem Evangelium des Matthäus.
Als er für seine Jünger bestimmte, daß es nicht recht sei, sein Weib zu entlassen außer aus dem Grunde der Unzucht, und sie zu ihm sagten, „wenn die Ursache des Mannes mit dem Weibe derart ist, so nützt es nichts zu heiraten,“ heißt es, daß er darüber sagte: „Nicht jedermann ist genügend [stark] für dies Wort, sondern [nur] diejenigen, denen es gegeben ist. Es gibt Verschnittene, die von Mutterleib an so waren, und gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten wurden. und gibt Verschnittene, die sich selbst zu Verschnittenen gemacht haben um des Himmelreichs willen. Wer es ertragen kann, ertrage es.“ Niemals hat jemand durch Offenbarung, die unter den Menschen, das heißt vielmehr im Volke der Jaden existiert, ein solches Wort gesagt, noch auch etwas Derartiges getan, wie aus der Geschichte der Schriften klar ist. In der ganzen Welt aber und unter allen Völkern in Städten und Dörfern haben Myriaden nicht nur von Männern, sondern auch von Weibern vollkommene Heiligkeit und Jungfräulichkeit bewahrt um der Hoffnung und der Erwartung des himmlischen Reiches willen, auf welches sie eilends von hier [von dr Erde] sich vorzubereiten gelernt [*](19 vgl. Matth 19 9 21 = Matth 19 10 22 — 27 = Matth 19 11—12)
Als eine große Menge Menschen zu ihm kam, weissagte er durch ein Glichnis, wie diejenigen sein würden, die den Samen seiner Lehre empfingen, indem er so sagte: „Siehe, ein Säemann ging aus zu säen, und da er säte, fiel das eine an den Rand des Weges, und es kamen die Vögel des Himmels und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf den Felsen, wo es nicht viel Erde hatte, und sogleich ging es auf. Weil aber keine Tiefe des Bodens vorhanden war, vertrocknete es unten an seiner Wurzel. Anderes aber fiel unter die Dornen, und die Dornen stiegen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf das gute Land und gab Früchte, das eine hundertfältig, das andere sechzigfältig und anderes dreißigfältig.“ Darnach rief er aus und sagte: „Wer Ohren hat zu hören, höre!“ Darauf wurde er von seinen Jüngern gefragt, was die Erklärung des Gleichnisses sei, und er lehrte und sprach: „So hört ihr also das Gleichnis des Säemanns! Jeder, der das Wort vom Reiche hört und es nicht versteht, da kommt der Böse und raubt den Samen aus seinem Herzea. Das ist der, der an den Rand des Weges gesät wurde. Was aber auf den Felsen gesät wurde, das ist der, welcher das Wort hört und es in Eile aufnimmt. Da er aber nicht darin festgewurzelt ist, so strauchelt er über eine kleine Not. Was aber unter die Dornen fiel, das ist der, welcher das Wort ört, und die Sorge der Welt [*](14—22 = Matth 133—8 22 = Matth 139 24—212, 4 = Matth 13 18—23) [*](1 Wörtlich: „Indessen aber war die Erfüllung der Benennung (oder „Berufung“ = κλῆσις) des Vorauswissens keineswegs einfach. Denn“ . . . . Der Σ hat ein vermutliches Ptz. schlecht aufgelöst und vielleicht ein ἁπλῶς προιδεῖν mißverstanden 25 „des Samens“ Σ 1. ABBERV wie Σ Z. 17 29 „in Eile“ + μετὰ χαρᾶς Matth. Ob + ABBREV ?)
Über die Menge derer aber, die durch die Lehre seiner Worte Früchte tragen sollten, rief er ein ander Mal so aus und sagte: „Die Ernte ist reich, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet also den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter hergebe zu seiner Ernte.“ Wiederum redete er von ihnen ein ander Mal: „Saget ihr nicht, es ist noch vier Monate. so kommt die Ernte? Hebt eure Augen auf und seht die Felder an, die fortan weiß sind zur Ernte.“ Und wer sollte sich nicht wundern, daß er sogar die geringe Zahl derer zeigte, die in Reinheit Führer seines Wortes sein sollten, indem er sagte: „der Arbeiter aber sind wenige“, und daß ein Gebet erforderlich sei, um sie zu finden [zu gewinnen]. Deswegen sagt er: „Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter hergebe zu seiner Ernte.“ Wenn er aber sagt, daß „ein Säemann ausging zu säen“, so zeigte er hierdurch, daß ein anderer der Säemann und ein anderer der Same [sei]. Woher und wohin er ausging, sagte und lehrte er durch das sich daran schließende Gleichnis in folgender Weise.
„Ein anderes Gleichnis fügte er hinzu und sagte: Das Himmelreich gleicht einem Manne, der guten Samen auf sein Landgut säte. Während aber die Menschen schliefen, kam ein Feind und säte Unkraut unter den Weizen und ging davon. Als aber Weizen aufging und Frucht brachte, dann zeigte sich [auch] Unkraut. Es kamen aber seine Knechte und sagten zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf dein Landgut gesät? Woher [denn] das Unkraut in ihm? Er aber sagte zu ihnen: Ein feindlicher Mann hat das getan. Sagen sie zu ihm: Willst du also, daß wir hingehen und es sammeln? Er aber sagt: Nein, damit ihr nicht, wenn ihr das Unkraut sammelt, mit ihm auch den Weizen ausreutet. Laßt beides bis zur Ernte wachsen. Zur Zeit der Ernte aber werde ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut, bindet es in Bündel für den Brand, den Weizen aber sammelt in die Scheuern.“ Er setzte dies Gleichnis aber auch seinen Jüngern im Hause auseinander, als sie zu ihm traten und zu ihm sagten: [*](2 = Matth 937 f. 5 = Joh 435 12 = Matth 133 19—32 = Matth 1324—30 33 vgl. Matth 13 36) [*](10 l. ABBREV)
„Da er auf dem Olberg saß traten seine Jünger zu ihm besonders und sprachen zu ihm: Sage uns, wann wird das sein und was ist das Zeichen deiner Ankunft und des Endes der Welt? Jesus antwortete ihnen und sprach: Sehet zu, daß euch niemand irre führe. Denn viele werden kommen in meinem Namen und werden sagen: Ich bin der Christus und werden viele irre führen.“ Wiederum aber sagte er 26—31 = Matth 24 3—5 [*](5 l. ABBREV 7 „und “ Σ str. ABBREV 18 „Die Ernte und das Ende und die Engel die “ Σ str. ABBREV vor ABBERV 20 viell. zu übersetzen: „daß aber das Ende derer gut (sein werde), die“ . . . . 241. ABBREV Lee statt „Christen“ Σ)
„Es wird aber dazu kommen, daß ihr hört von Kriegen Kriegsgerüchten; üchten; seht zu, damit ihr nicht erschreckt. Denn es muß kommen, aber das ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich erheben ein Volk wider das andere und ein Reich wider das andere, und es werden sein Hungersnöte, Seuchen und [Erd]beben an jedem Ort. Dies alles aber ist der Anfang der Wehen. Hierauf werden sie euch ausliefern zur Drangsal und euch töten, und ihr werdet gehaßt sein von allen Völkern um meines Namens willen.“ Er fügt aber hinzu und sagt: „Hierauf werden viele Anstoß nehmen und werden einer den andern ausliefern und einander hassen. Und viele Lügenpropheten werden aufstehen und viele verführen. Und wegen der Größe des Frevels wird die Liebe der meisten erkalten. Wer aber ausharrt bis zum Ende, der wird leben; und es wird das Evangelium vom Reich verkündet werden in aller Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Er prophezeite offenbar auch hierdurch, daß zuvor sein Evangelium in aller Welt zum Zeugnis für alle Völker verkúndet werden müsse und dann erst das Ende kommen werde. Denn nicht früher wird das verkündigte Ende der Welt kommen, als bis sein Wort von allen Völkern ergriffen ist. Soviel Völker also fehlen, unter denen sein Evangelium [noch] nicht Verkündigt worden ist, soviel Zeit fehlt auch am Ende. Er lehrt aber und sagt: „Es wird dazu kommen, daß ihr hört von Kriegen und Kriegsgerüchten; seht zu, damit ihr nicht erschreckt. Denn es muß kommen, aber das ist noch nicht das Ende.“ Wann aber dies eintreten werde, zeigt er, indem er sagt: „Es wird verkündigt das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen“, wenn auch [*](11—18 = Matth 246—9 19—25 = Matth 24 10—14)
Diese Beweise der göttlichen Offenbarung unsers Erlösers, die bis jetzt mit Augen gesehen werden, zeigen, zeigen, Worte zumal und Taten göttlich [sind]. Denn früher wurden einfach die Stimmen gehört, jetzt aber in unsern Zeiten sind die Erfüllungen seiner Worte offenbar in der Tat sichtbar und die Kräfte, die jede sterbliche Natur in den Schatten stellen. Wenn aber einige sich dadurch nicht überzeugen lassen, so darf man sich nicht wundern, da der Mensch selbst gegen das Offenbare sich aufzulehnen pflegt, sodaß er auch gegen die über alles [waltende] Vorsehung mit feindlichen Worten zu reden wagt, und so auch Gott selbst leugnet und so auch über vieles andere schamlos streitet, über das die Wahrheit Zeugnis ablegt. Aber wie ihre Verleumdung dem wahren Worte der Natur nichts schadet, so schadet auch die Bosheit des Unglaubens einiger nichts der Vorzüglichkeit der offenbaren Gottheit unsers Erlösers. Indessen aber, wenn es recht ist, dass wir auch ihnen die Art, die einer vernünftigen Heilung entspricht, anpassen, so ist es Zeit, die Evangelienbeweise wiederum auch hier ihnen nützlich nahe zu bringen. Was wir früher andern gegenüber geprüft haben, das wollen wir auch jetzt solchen erzählen, die sich durch das Gesagte nicht haben überzeugen lassen.
Zu Ende ist das vierte Buch des Cäsareensers.
[*](21 „ihnen . . . . anassen“ wörtlich „zu ihnen hinzufügen.“ Vermutlich = ἁρμόζω πρός τινα 26 Die Unterschrift stammt nicht von Eusebius)Derartig sind die Beweise der Theophanie des gemeisamen Erlösers aller, Jesu Christi, die bis jetzt mit den Augen wahrgenommen werden [und die] zeigen, daß Worte zumal und Taten göttlich sind. Denn früher wurden einfach die Stimmen gehört, die die kommenden Dinge voraussagten, welche er seinen Jüngern prophezeite, als er [noch] bei ihnen war, jetzt aber in unsern Zeiten ist die Erfüllung seiner Worte offenkundig in der Tat sichtbar und die Karäfte, die jede sterbliche Natur in den Schatten stellen. Wenn aber einige sich dadurch nicht überzeugen lassen, so darf man sich nicht wundern, da der Mensch selbst gegen das Offenbare sich aufzulehnen pflegt, sodaß er auch gegen die über alles [waltende] Vorsehung mit feindlichen Worten zu reden wagt, und so auch Gott selbst leugnet und so auch über vieles andere schamlos streitet, über das die Wahrheit Zeugnis ablegt. Aber wie ihre Verleumdung dem wahren Worte der Natur nichts schadet, so schadet auch die Bosheit des Unglaubens einiger nichts der Vorzüglichkeit der offenbaren Gottheit unsers Erlösers. Daher sind sie nicht einmal dessen würdig, daß wir sie eines Wortes würdigen. Denn für diejenigen, die die Werke Gottes nicht überzeugen, ist es zu gering, als daß eines Menschen Wort sie überzeugte. Indessen aber wollen wir zum Überfluß das gegen sie wieder aufnehmen, was wir auch früher in den Evangelienbeweisen mit Fragen geprüft haben. Wenn also irgend jemand nach alledem der Wahrheit hartnächkig widerstrebt und schamlos zu sagen sich erfrecht, daß er [Jesus] keineswegs der Christus Gottes sei, wie wir meinen, sondern ein Zauberer, Betrüger und Verführer, so wollen wir ihm, als einem Unmündigen im Geiste, eben das vorlegen, was wir schon früher geprüft haben.
Wider diejenigen, die den Christus Gottes für einen Zauberer und Betrüger halten.
Fortan wollen wir fragen, ob man jemals von aller Ewigkeit an von einem Betrüger und Zauberer gehört hat, daß er Lehrer der [*](30—S. 220,19 = Dem. III 331—2 31 vgl. Matth 53 ff.)
Aber das Ethische seiner Lehre [ist] derart.
Wohlan aber, prüfen wir, ob nicht seine Verirrung in denn Hauptpunkten seiner Dogmatik bestand. Steht denn nicht von ihm geschrieben, daß er selbst den Allkönig Gott, die einzige Ursache alles Guten, lehrte und seine Jünger [eben dahin] brachte, und führen nicht bis jetzt die Worte seiner Lehre jeden Griechen und Barbaren nach oben in ihrem Geist zu dem höchsten Gott, dem Schöpfer Himmels und der Erden und der ganzen Welt, der jede sichtbare und gewordene Natur übertrifft? [*](3 vgl. Matth 528 5 vgl. Matth 542 6 2 ff. 11 vgl. Matth 533 ff. 19—S. 222,4 = Dem. III 3 4—9) [*](5 τοὺς φοιτητάς παιδεύειν τῶν ὑπαρχόντων ἐνδεέσι κοινωνεῖν D „daß die, die arm sind in ihren Besitztümern, ihm anhingen“ Σ (mißverstandenes κοινωνεῖν!) 8 ὁ τῆς πανδήμου καὶ ἀγελαίου καὶ θορυβώδους συνουσίας ἀνεγείρων (1. ἀείργων) D 20 „das Ethische“] genauer „das Charakteristische“ Σ τὰ . . . . ἠθικώτερα D 22 „Dogmatik“] genauer „ Lehrr“ Σ δογμάτων D 23 doch vgl. 8111 | „lehrte“] ἀνακείμενος D 1. ABBREV Ptz. Pass? 27 θεὸν . . . πᾶσαν ὁρατὴν φύσιν ὑπερκύψαντα D „und springen (nicht die Worte) aus jeder . . . . Natur hervor“ Σ)