De Theophania (Fragmenta)

Eusebius of Caesarea

Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.

noch wäre ihm geglaubt worden von denen, denen er nicht überliefert hat, noch wäre er besser erschienen in seiner Natur als der Tod,

noch hätte er das Sterbliche von seiner eigenen Natur befreit, noch wäre er in der ganzen Menschenwelt gehört [und [*](6—8. 151, 9 — Laus 24412—2464) [*](2 ἄνεισιν ὅθεν καὶ παρῆν Th. gr. 4 ὑποθήκας] „Pfänder“ Σ 8 „das von jedermann besprochene Ende"j τὸ πολυθρύλλητον . . . . τέλος Th. gr. 17 ἀφανὴς γεγονὼς] „bewirkt ätte, daß er nicht gesehen ürde“ Σ dann" Σ 1. ABBREV 27 „fortgehend“ Σ χωρήσας Th. gr. | οὐτ’ ἂν ἐπιστεύθη τοῖς μὴ παρειληφόσιν Th. gr. 30 οὔτ’ ἂν καθ’ ὅλης τῆς ἀνθρώπων οἰκουμένης ἠκούσθη Th. gr. < Σ wohl mit unrecht, l. ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV)

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bekannt] geworden

noch hätte er seine Jünger überredet, den Tod zu verachten,

noch hätte er die Hoffnung auf ein Leben bei Gott nach dem Tode für diejenigen hingestellt, die seiner Lehre nachfolgen,

noch hätte er die Verheißungen seiner Worte erfüllt, noch hätte er den Prophezeiungen, die über ihn vorhergesagt waren, die entsprechende Erfüllung geboten,

noch hätte er in dem allerletzsten Kampf gesiegt. Dieser war gegen den Tod.

Wegen aller dieser Dinge, da vor allem dem sterblichen Instrument, nachdem es den Dienst vollendet hatte, den es dem Logos Gottes leistete, ein gottgeziemendes Ennde zustoßen mußte, wurde es in dieser [Weise] dem Tode eingereiht. Denn zwei [Dinge] blieben übrig beim Ende: entweder das Ganze dem Verderben und dem Untergange preiszugeben und den schimpflichsten Lebensausgang des ganzen Kampfes zu veranstalten, oder sich besser als den Tod zu zeigen und mit göttlicher Kraft das Sterbliche unsterblich hinzustellen. Das erste aber war nicht der Verheißung entsprechend. Denn nicht ist es Sache kalt zu machen, noch des Lichtes, finster zu machen. So ist es auch nicht Sache des Lebens zu töten, noch des Logos zu handeln. Welchen Grund also hatte der, der anderen das Leben verhieß, die Vernichtung seines [eigenen] Instrumentes sein Bild dem Untergange preiszugeben und den Dolmetscher seiner Gottheit dem Verderben des Todes darzubieten, er, der denen, die zu ihm ihre Zuflucht nahmen, das ewige Leben vorher anriet? Also war das Zweite notwendig, ich meine aber dies, daß er sich als den Tod. Wie also sollte er dies machen? Heimlich und durch Diebstahl oder jedermann offenkundig und klar? Wenn aber das Werk heimlich und verborgen von ihm getan wäre, bekannt geworden und hätte niemandem genützt. Wenn es aber verkündet [*](16 Piaton Phaidon 103 D ff.) [*](1 l. ABBREV (Druckfehler) 4 τἀς ἐπαγγελίας] „den Anfang“ Σ ABBREV Lee 6 οὐτ’ ἀν’ τὸν ὕστατον ἀπάντων ἀγῶνα διήθλησεν] διηθλήκει Th. gr. HS διῆλθεν L 8 διὸ δὴ τούτων ἕνεκα πόντων Th. gr. 10 wörtlich es in dieser (Weise) in der Reihe des “ Σ ταύτῃ πη καὶ αὐτώ ὁ θάνατος ᾠκονομεῖτο Th. gr. 13 καὶ τοῦ παντὸς δράματος αἰσχίστην ποιήσασθαι τοῦ βίου καταστροφήν L τοῦ βίω #x003C; Wilamowitz τοῦ παντὸς δράματος #x003C; Th. gr. (oder die Katene?) 15 „aber“] wörltlich „also" 16 τῆς ἐπαγγελίας] „Anfang" Σ Lee 18 τοῦ θεοῦ λόγου τὸ παραλόγως ἐνεργεῖν. ποῖον οὑν εἶχε λόγον Th. gr. Das Wortspiel mit λόγος gibt Σ nicht wieder 23 προμνώμενον L)

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kündet und von jedermann gehört wurde, bot es allen Menschen die Hilfe, die aus dem Wunder [kommt]. Mit Recht also floh er, da er sein Instrument besser als den Tod zeigen mußte und dies Verborgenen, sondern [nur] vor den Augen der Menschen tun [durfte], den Tod nicht. Denn er wäre [sonst] für geige und für schlechter als der Tod gehalten. Durch den Kampf mit dem Tode aber wie mit einem Ringkämpfer stellte er das Sterbliche als unsterblich er den letzten Kampf für die Erlösung aller aufgenommen hatte.

Denn der erste Kampf wurde gegen die Dämonen ausgeführt zur Vernichtung der polytheistischen Verirrung. Als er begann unter den Menschen anerkannt zu werden und er bald vorzüglich unter der Menschen wandeln sollte, erschien es ihm notwendig, vor allem die Feinde und Hasser der Menschen, eben sie, die früher fälschlich für Götter gehalten wurden, als die Fürsten des Bösen und [als] wilde Tiere zu vertreiben. Auf der Stelle aber führte der göttliche Logos sein Instrument in das Land der Feinde und Hasser, das die Schrift mystisch „Wüste“ [und frei] von allem Guten nennt. Dort handelte er vierzig Tage und ebensoviele Nächte und tat das, was Sterblichen gewußt und kein Auge des Menschen gesehen hat. Die prophetischen Zeugnisse aber lehren [es], mit denen die Erfüllung der göttlichen Schriften übereinstimmt, in denen geschrieben wurde vom heiligen Geist in die Wüste zu werden, und er war dort vierzig Tage und vierzig Nächte und war mit den Tieren zusammen." Was waren diese Tiere anders) als die Häupter der Dämonen, die der Weise: „Schlange“, „Natter“, „Löwe" und „Drache“ wegen der Ähnlichkeit ihrer Bosheit mit Bezug auf ihn so nannte und sprach: „Auf die Schlange und die Natter wirst du treten und den Löwen Drachen zermalmen.“ Das andere aber, was in der Wüste geschah, zeigte das Wort an, indem es so mit Bezug auf das Instrument, das er trug, sagt: „Mit einer Waffe wird dich umgeben seine Wahrheit. Nicht wirst du dich fürchten vor der Furcht der Nacht und vor dem Ge- [*](18 Matth 4 1 20 vgl. I Kor 2 9 22 = Matth 42 Mark 1 13 28 Psalni 91 (LXX 90) 13 32 ebd. 4—7) [*](18 „handelte“] 1. ABBREV ? ß (= παρέρχομαι) 22 „göttlichen"] „prophetischen" Σ ABBREV Schreibfehler, durch das Vorhergehende veranlaßt, ür ABBREV ?) Gemeint ist, daß das Α. Τ. das Ν. T. ärt 32 l. mit Pes)

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schoß, das am Tage fliegt, vor dem Dinge, das in wandelt, und vor dem Geiste des Dämons am Mittag. An werden Tausende fallen und Myriaden zu deiner Rechten und dir werden sie nicht nahen.“

Dies wurde im Gleichnis und im gesagt über den Kampf in der Wüste, mit den unsichtbaren Geistern stattfand. Alle diese Nächte Tage hindurch also, kämpfte der Logos Gottes ganzen Geschlecht unter der Luft und vertrieb es in kurzem und verfolgte die ganze Schar der Feinde nicht wie Gott mit unkörperlicher, nackter Kraft, sondern durch den Leib, den er trug. Deswegen, weil früher das ganze Geschlecht der Menschen ihnen war, deswegen besonders machte er alle Familien der Dämonen diesem [Menschen] Untertan, weil es nämlich notwendig war, eben besiegt and den Feinden nicht mit Recht Untertan war, nicht nur zum Befreier, sondern auch zum Sieger über seine Feinde zu machen und zu zeigen, daß besser als Götter gehalten wurden, wegen der Gemeinschaft mit sein Geliebter sei, den er nach seinem Bilde und Gleichnis gemacht hatte, wie in den Worten [der Schrift] mystisch geschrieben ist.

Als also der Kampf gegen diese ein Ende fand, da stieg fortan siegbekleidet der Erlöser von uns allen [aus der Wüste] Leben unter den Menschen und befreite ihre Seelen, indem er sie aus den Fesseln der Dämonen löste und Verborgene offenbarte, vor allem das, was er gegen die unsichtbaren Feinde tat. Er sagt aber so und stellt [folgende Worte] hin: „Fasset Mut! Ich habe die Welt besiegt“, und [auch] die Art seines lehrte er durch das, was er seinen Jüngern im Gleichnis mand kann eintreten in das Haus des Starken und seine Gefäße rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt, dann aber wird er auch sein Haus plündern.“ Er hat also den Starken gefesselt und das der Dämonen vertrieben und sogleich die Seelen sich zu eigen gemacht, indem er sie aus der Bitterkeit und der Knechtschaft und der Verirrung des Polytheismus befreit hat.. Aber dieser erste Kampf gegen die Dämonen wurde am Anfang unter den Menschen vollendet.

[*](18 vgl. Gen 127 20 = 3. Bruckstück der griech. Theoph. S. 8 1 25 = 16 33 27 = Matth 12 29 17 „wegen — Logos" ABBREV Σ hinter „gemacht “ 24 „vor allem“] und" Σ vermutlich = ἄλλως τε καἰ)
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Der zweite Kampf aber fand statt zur Auflösung der Herrschaft des Todes. Denn es war notwendig, daß er [der Leib] besser was als der gottlose und dämonische Irrtum und eine dem Logosott entsprechende und eine seines Werkes würdige Ehre: den Sieg wider empfing. Denn die Dämonen, die wider ihn sich scharten, und ihr Fürst zusammen mit den Geistern, die mit ihnen in der Luft über der Erde, ungesehen von den Augen der Sterblichen, umherschweifen, wandten beim ersten Kampfe den Rücken zweiten ἆθλος aus, indem sie auf seinen letzten Lebensausgang barrten und hofften, daß der Tod des Sterblichen nach Art aller Menschen sein werde. Denn niemals erwarteten sie, daß eine sterbliche sei als der Tod, sondern daß der Tod der derer sei, die zu Einer Zeit die Geburt der Sterblichen erfahren haben. [Während] sie aber glaubten, daß von Schlimmste sei, dem niemand entfliehe noch entrinne, rang er nach dem ersten Siegeszeichen wider die Dämonen sogleich auch mit Wie aber jemand, wenn er ein Gefäß unverbrennbar und besser als das Feuer zeigen will, dies Wunder nicht anders darstellt als indem er das, was er in seiner Hand hat, dem Feuer übergibt und es dann heil und unversehrt aus dem Feuer herausnimmt, demgemäß lenkte auch der alles lebendig machende Logos Gottes — da er das sterbliche Instrument, dessen er sich zur Erlösung unter bediente, besser als den Tod auftveisen und teilhaftig seines Lebens und [seiner] Unsterblichkeit zeigen wollte — mit Recht und vorzüglich, wie es nützlich ist, die Sache [so]: Er verließ den Leib kurze Zeit und gab das Sterbliche dem Tode preis zum Beweise seiner eigenen [sterblichen] Natur, dann aber kurz darauf erhöhte er das Sterbliche aus dem Tode [*](1—8. 160, 2 = 3. Bruchstück der griech. = Laus 246 4 16) [*](1 „zweite“] δεύτερος Th. gr. „letzte" oder „andere" ABBREV Σ | ἐπὶ λύσει τῆς τοῦ θανάτου καταδυναστείας ἐγίνετο Th. gr. „war eine Lösung“ Σ l. 3 „eine — entsprechende"] „und dem Logosgott “ Σ vermutlich = καὶ τῷ θεῷ λόγῳ ἀκόλουθον . . . . τιμὴν ἀπολαβεῖν vgl. ο. S. 8 6. 7 14 „daß von allen bösen (Dingen) er es sei, dem" Σ l. ABBREV 21 „lenkte auch . . . . der . . . . . wie es ützlich ist, die Sache" (oder „lenkte das sterbliche Instrument . . . . zu der Sache") Σ ὁ . . . . λόγος . . . . χρησίμην ὑπῄει τὴν οἰκονομίαν (= „nahm der Logos die nützliche Einrichtung vor") Th. gr. 26 εἰς Σ. aber vgl. S. 154 1 εἰς παράστασιν)

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zum Beweise der göttlichen Kraft, durch die er das von ihm verkündigte ewige Leben besser als jeden Tod zeigte.

Die erste Ursache also war diese, die zweite aber war der Beweis der im Leibe wohnenden göttlichen Kraft. Denn weil die Menschen früher diejenigen, die vom Tode besiegt waren — sterbliche Männer in Wahrheit, die das gemeinsame Ende empfangen hatten — zu Göttern machten und Heroen und Götter diejenigen nannten, die vom Tode beherrscht waren, so zeigte sich auch in diesem [Punkte] mit Recht wegen dieser Ursache der freundliche Logos Gottes [und] zeigte den Menschen eine Natur, die besser [ist] als der Tod, und führte das Sterbliche nach seiner Auflösung zu einem zweiten Leben und ließ jedermann das Siegeszeichen der Unsterblichkeit wider den Tod sehen und lehrte allein den bekennen, der im Tode wahrhaftiger Gott ist, der den Siegeskranz wider den Tod auf sein Haupt gebunden hat.

Eine dritte Ursache des erlösenden Todes ist diejenige, welche die geheimen Worte [der Schrift] enthalten. Welche sind das? Er war ein Opfer, das [als Ersatz] für die Seelen des ganzen Geschlechts dargebracht wurde, ein Opfer, das für die Herde aller Menschen getötet wTurde, ein Abwehropfer der dämonischen Verirrung. Ein Opfer also und eine große Opfergabe, der hochheilige Leih unsers Erlösers, wurde ähnlich einem Schafe für das ganze Geschlecht der Menschen geschlachtet und [als Ersatz] für die Seelen aller Völker, die im Frevel dämonischer Verirrung ihrer Väter befangen waren, geweiht. [Daher] war fortan die ganze unreine und unheilige Kraft der Dämonen vernichtet, und aufgelöst und zerstört war auf der Stelle mit besserer Kraft der ganze eitle und irdische Irrtum. Das erlösende Opfer also aus den Menschen, das leibliche Instrument des göttlichen Logos, wurde für die Herde aller Menschen geschlachtet. Dies aber war das Opfer, das durch die Verleumdung [*](3—S. 155, 22 = Laus 247 15—248 23 15 ff. vgl. Dem. IV 12 7 21 vgl. Jes 53 7) [*](6 ἄνδρας θνητοὺς . . . . . κοινὸν τέλος ὑποδεδεγμένους] μένους] „an denen . . . . erschienen ist" Σ = ὑποδεδειγμένους 9 „und wegen dieser Ursache . . . . zeigte er den “ Σ κἀκεῖ εἰκότως ἑαυτὸν ταύτης ἕνεκα τῆς αἰτίας ἔφηνεν ὁ . . . . λόγος κρείττονα θανάτου φύσιν . . . . δεικνύς L 15 l. ABBREV 17 ἱερεῖον ἢν ἀντίψυχον τοῦ κοινοῦ γένους Th. gr. 18 ἀγέλης] l. ABBREV Lee 20. 23 μεγάλου θύματος, τοῦ πανιέρου σώματος . . . . . ἀνενεχθέντος L „und der Leib, der besser ist als alle Opfer πανιέρου als πανιερείου verstanden) . . . . stieg auf Σ 23 l. ABBREV ’Druckfehler) 24 ἧ τῶν ἀνάγνων καὶ ἀνιέρων δαιμόνων δύναμις L 27 ἀγέλης] 1. ABBREV Lee)

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der Menschen dem Tode überliefert wurde, über das die Worte der heiligen Schrift ausrufen, indem sie bald so sagen: „Siehe das Schaf Gottes, siehe, was da trägt die Sünde der Welt“, indem sie aber bald so vorausverkündigen: „Wie ein Schaf wurde er geführt und wie ein Lamm verstummte er vor dem Scherer“. Die Ursache lehrt sie, indem sie sagt: „Wahrhaftig, unsere Sünden ertragen und unsere Schmerzen hat er erduldet. Wir aber achteten ihn für zerzaust, geschlagen von Gott und gedemütigt. um unserer Sünde willen willen. Die Zucht unseres Friedens [ist] auf ihm und durch seine Wunden werden wir geheilt. Wir alle irrten wie die Schafe und. wandten uns ein jeder seines Weges, und der Herr hat ihn treffen lassen die Sünden unser aller." Das leibliche Instrument also wurde wegen dieser Ursachen geopfert, der Hohepriester aber, der von Gott, dem König des Alls und dem Herrn des Alls, zum Priester geweiht ist. der ein anderer ist neben dem Opfer, der Logos Gottes, die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes, führte kurz Sterbliche herauf aus dem Tode und stellte es als den Erstling der Erlösung von uns allen und als teilhaftig des unsterblichen Lebens bei Gott hin, und richtete es als ein siegbekleidetes Zeichen wider den Tod und die Schlachtreihe der Dámonen vollendeten Menschenopfer für alle Menschen auf, woher ihm Name des Messias beigelegt ist, der bei den Herbräern des Hohenpriesters hat. Beide Namen also empfing er: den des Erlösungsopfers zeigt der Name Jesus an und den des Hohenpriesters, des Wortes Gottes, der für alle zum Priester geweiht ist, tut die Sitte der Hebräer betreffs des kund.

Außer dem, was gesagt ist, gibt es noch Grund für den erlösenden Tod, der [im folgenden] genannt wird. Denn da es für seine Jünger notwendig war, mit Wiedergeburt des Lebens nach dem Tode offenkundig zu sehen, auf die ihre Hoffnung richten er sie lehrte und um derentwillen er sie auch [*](2 = Joh 1 29 4 = Jes 53 7 6 = Jes 53 4–6 17 vgl. I Kor 1 13 ff. vgl. Dem. IV 10 16 ff. 15 6ff. 30—S. 156, 17 = Laus 246 17—247 8) [*](17 „und führte“ Σ str. ABBREV 20 τρόπαιον ἐπινίκιον κατὰ τοῦ θανάτου καὶ τῖς δαιμονικῆς παρατάξεως τῶν τε πάλαι συντελουμένων ἀνθρωποθυσιῶν ἀποτρόπαιον τοῦτο . . . ἀνεγείρας L „und wider die Taten (l. Sing. = πράξεως) der Dämonen und die (Dinge) der Menschenopfer, die früher vollendet wurden, und “ Σ 29 1. ABBREV 31 ζωῆς . . . . τὴν παλιγγενεσίαν] „zu sehen das Leben nach dem Tode, die Wiedergeburt“ Σ l.ABBREV)

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antrieb, sich an das Joch der Frömmigkeit zu halten, mit Recht mit eigenen Augen sehen. Denn diejenigen, die einem frommen Leben nachgehen sollten, mußten vor Lehre durch deutliches Schauen [in sich] aufnehmen, und noch viel mehr jene, die ihn bald in der ganzen Welt verkündigen und allen Völkern dargebotene Gotteserkenntnis lassen sollten. Es war notwendig, daß gerade sie eine gewaltige Überzeugung des Lebens nach dem Tode empfingen, damit sie ohne Furcht und Zagen vor dem Tode den ἀγών wider die polytheistische Verirrung willig unternähmen. Denn wenn Tod zu verachten, wären sie auch niemals bereit entgegenzugehen. Deswegen bewaffnete er sie notwendig gegen die Herrschaft des Todes, indem er nicht mit Reden und Worten ihnen die Lehre übergab, noch überzeugend und aus Wahrscheinlichkeitsgründen mit Worten, den Menschen gleich, [einen Befehl] über die Unsterblichkeit der Seele anordnete, sondern indem er ihnen eben durch die Tat die Siegeszeichen wider den Tod zeigte.

Denn früher war der Tod allen Menschen furchtbar, ganzes sterbliches Geschlecht verderbte, und seine Herrschaft wurde für eine Auflösung der ganzen menschlichen Natur, der des Leibes, gehalten und niemand hat jemals vermocht, dies Furchtbare von den Menschen [zu entfernen und] zu vertilgen. Alle vielmehr waren sie Wehklager, Kleine und Große, zumal und Massen und Scharen und aller Völker, aus Furcht vor dem Tode, und es gab keinen Trost für die Menschen gegenüber diesem Übel, kein Wort, keine Sitte, kein Leben, keinen Gedanken der Weisen, keine Schriften der Vorfahren, keine Weissagungen der Propheten und keine Offenbarungen der Engel. Besser als alle und höher als alle war [der Tod], und es hatte den Sieg inne gegen alle der hohe, ruhmredige, übermütige Tod, durch den das ganze sterbliche Geschlect geknechtet war und in allerlei Freveln sich wälzte, in Besudelungen mit Blut, in unrechten Taten und im Irrtum jeder Art der bösen, gott- [*](6 „leuchten lassen“ Σ καταγγέλλειν Th. gr. 10 προθύμως] „in ihrem lrrtum“Σ (Schreibfehler) l. ABBREV 12 „notwedig“] genauer „besonders“ Σ ἀναγκαίως Th. gr. 15 οὐδὲ λόγοις. . . . τὸν περὶ ψυχῆς ἀθανασίας . . . συντάττων Th. gr. 24 „alle Scharen der Völker, und Familien“ Σ l. ABBREV ABBREV 29 τὴν κατὰ πάντων νίκην ἐπεῖχεν] „den Sieg höher als alle“ ( „oder oberhalb von allen“) Σ (=τὴν πάντων ν. ἐπ-εῖχεν?) | ὑψηλός] l. ABBREV mit HS 321. ABBREV mit HS)

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losen Bosheit; denn aller dieser [Dinge] Ursache war der Tod. Denn da sie nach dem Tode nicht mehr existierten, so taten sie in ihren Lebensführungen das, was vieler Tode würdig war, und einer Rechenschaft nicht unterwarfen, so lebten sie wegen der Auflösung infolge des Todes ein Leben, das kein Leben war, nahmen weder Gott in ihr Denken auf, das gerechte Gericht Gottes, noch belebten sie die Erinnerung an die ändige οὐσία ihrer sondern hatten den Tod als den Einen harten Herrscher im Gebrauch und redeten sich selbst ein, ß das aus ihm [stammende] der Leiber eine ösung des ganzen [Menschen] sei, und nannten den Tod den reichen Gott, daher [der Name] Pluton. Und nicht nur der Tod war ihnen ein Gott, sondern auch die kostbaren [Dinge] vor ihm, die ihnen passen zu einem Leben der Lust. Ein Gott also war ihnen die Lust der Leiber, ein Gott die Nahrung, ein Gott der Same, der in die Erde fällt, ein Gott der Trieb dieses [Samens], ein Gott die Blüte der Fruchtbäume, ein ein Gott die Liebe der Leiber, ein Gott ihre Lust. Daher die Mysterien der Demeter und der Persephone und der Raub der Kore zur Unterwelt und wiederum ihre Rückgabe! Daher die Feste des Herakles, vom Rausch wie von einem stärkeren Gott besiegt, daher die ehebrecherischen Mysterien des Eros und der Aphrodite! Daher Zeus, der hinter den Weibern herrast und den Ganymedes liebt, und das Mythengefasel von den Göttern, die die Lust lieben Leidenschaften! Aller dieser [Dinge] Ursache aber war der Tod. Denn sie glaubten, daß der Tod das Ende und die Vollendung des Alls, die Auflösung und die Vernichtung der Seelen zumal und der Leiber sei, und daß es kein anderes Leben gebe als das des Leibes und führten [daher] ein Leben schlechter als Tiere.

Mit ihnen hatte Mitleid der König des Alls, der Logos Gottes, [*](1—5 vgl. Laus 212 32—213 2 5—24 = Laus 213 2—18) [*](4 εὐθύναις Th. gr.] „Strafen" Σ 6 προσδοκῶντες L < Σ Ι. ABBREV ABBREV 8 χρώμενοι L „gebrauchten“ Σ 10 καὶ τὴν ἐκ τούτου τῶν σωμάτων φθορὰν λύσιν τοῦ παντὸς ἑαυτοὺς εἶναι πείσαντες L τῶν σωμάτων < l. l. nach ABBREV 22 „und" < Σ 1. ABBREV φιληδόνων τε θεῶν καὶ φιλοπαθῶν ἀσελγῆ μύθων ἀναπλάσματα L 28 „und" < Σ l. ABBREV)

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und auf den freundlichen Wink seines Vaters eilte er, um ihnen zu helfen, und ersann wie ein sehr freundlicher König die des Todes durch eine menschliche Natur. Obwohl er selbst das Leben und der Logos Gottes und die Kraft Gottes war, so beschloß er dennoch, nicht ohne den [Menschen], dem geholfen wurde, das zu widerlegen, was den Menschen furchtbar war. Deshalb benutzte er eine menschliche Waffe und einen sterblichen Leib, er der unkörperlich war, und besiegte den Tod durch das Sterbliche. Daher wurde eben sein erstes Mysterium des Leibes gemacht, daher das Siegeszeichen des Kreuzes, daher hieß die Erinnerung an das ewige unsterbliche Leben „sein ächtnis“. Er gebrauchte also eine sterbliche Waffe und zeigte jedermann ein großes Wunder, indem er ein Siegeszeichen der Unsterblichkeit wider den Tod aufstellte. Denn er überließ das Sterbliche dem Fraß des Tieres dem Tode), das aber wurde sogleich ans Holz des Kreuzes geheftet. damit die sterbliche Natur von jedermann erkannt würde und niemandem weder von den Menschen noch von den Dämonen noch von den besseren Kräften verborgen sei, was geschah. genau das Sterbliche sehen, wie es gleichsam in einem großen Theater die eigene Natur bekannte, damit hinterher der Tod komme wie ein wildes Tier und sich als das erweise, was er war, [damit] dann aber nach dem Tode die Kraft des Lebens komme und wiederum jedermann den Sieg wider den Tod hinstelle, indem sie das Sterbliche unsterblich zeigt. Es verließ also auf kurze Zeit den Leib die Kraft Gottes, die ihn beherrschte. Der [Leib] aber wurde ans Holz gehängt und war nach kurzer Zeit tot. Aber keineswegs war der Logos, der Lebendigmacher aller, das Tote, sondern das Sterbliche bekannte seine eigene Natur. Und darauf wurde das Tote, das jetzt vom Tode beherrscht ward, von den Menschen herahgenommen und der gebräuchlichen Fürsorge gewürdigt. Einem Grabe aber den Gesetzen der Menschen. Das Grab aber war eine Höhle, die jüngst [erst] ausgehauen war, eine Höhle, die kürzlich [*](10 vgl. Luk 22 19 I Kor 1124 30 vgl. Matth 27 60) [*](1 „hatte Mitleid . . . . auf den Wink seines Vaters und eilte wie ein König und ersann7 Σ ὡς δὴ κατελεήσας ὁ . . . . λόγος, τῴ . . . νεύματι ἔσπευσεν, ἴ’ οἷα βασιλεὺς . . . . ἐμηχανᾶτο Th. gr. Streiche das ABBREV vor ABBREV und ABBREV und setze es vor ABBREV und ABBREV 4 κρίνας Th. gr.] „machte“ Σ 9 „hieß“ „gewann“ Σ vermutlich = χρηματίζειν 11 „also“] wörtlich „denn“ 20 ἐλέγξῃ] „widerlege“ Σ 25 „kurze “ Σ παραχρῆμα Th. gr.] l. + ABBREV)
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war und noch keinen andern Leib erfahren [d h. aufgenommen] hatte. Denn sie mußte für ihn allein Sorge den allein wunderbaren Toten. Staunenswert zu sehen war aber auch, wie der Fels auf ebenem Lande allein aufrecht stand und nur Eine Höhle in er nicht, wenn viele [Höhlen] in ihm wáren, das Wunder dessen verberge, der den Tod besiegt hatte. Es lag also tot da, das Instrument des lebendigen Gottes, und ein gewaltiger Stein verschloß die Höhle und der Tod prahlte sehr darüber, als hätte er auch von Ewigkeit her unter seine Hand getan, aber noch war keine dreitägige Zeit vorüber, als [auch schon] das Leben sich wieder zeigte nach genügender Widerlegung des Todes. Denn wenn er vorher, schneller auferstanden wäre, so wäre er nachdem er wahrhaftig [ans Kreuz] erhöht und war Τι· in [kurzer] Zeit den Tod wahrhaftig erduldet hatte, dann erst zeigte der Logos Gottes, der Lebendigmacher aller, die allen Menschen aufbewahrte Hoffnung durch die Wiedergeburt des Sterblichen.

Was also geschah nachdem? Ich möchte dir mehr sein für das, was geschah. Diejenigen aber, die sahen, sie möchten bessere, glaubwürdigere Zeugen sein, ihr Blut und durch ihr Leben, durch den Anblick der Taten die Wahrheit bestätigten und die ganze Welt durch die Kraft sie Zeugnis ablegten, mit der von ihnen verkündigten Frömmigkeit erfüllten. Sie also, die Augenzeugen waren dessen, was damals geschah, überlieferten durch ihre Zeugnisse die Wiedergeburt, die sie mit eigenen Augen wahrnahmen. Denn nicht wurde von ihnen das, was geschah, bis aufs Wort und auf die Stimme gehört, sondern es wurde sogar in und genau betastet von denen, die es bezeugt haben. Deswegen lernten auch sie, die durch den Anblick und in Wahrheit das Offenkundige wahrgenommen und die Siegeszeichen wider den Tod gesehen haben, mit Recht den Tod verachten und lehrten eben dies ihre Jünger, nachdem [*](18 l. ABBREV 20 „durch den Anblick der Taten“ οἱ δὲ τούτων αὐτόπται εἶεν ἂν πάντων ἀξιόχρεοι μάρτυρες οἱ δι’ αἵματος καὶ ψυχῆς τῇ θέᾳ, τῶν πεπραγμένων τὴν ἀλήθειαν πιστωσάμενοι Th. gr. τῇ θέᾳ = Σ verderbt. Man erwartet etwa: „sie möchten sie, die durch ihr Blut und durch ihr Leben (dazu) eingesetzt sind, nachdem sie die Wahrheit der Taten bestätigt hatten“ 24 παλιγγενεσίαν ταῖς ἑαυτῶν παρέδωκαν μαρτυρίαις Th. gr.] „(geschah,) und mit ihren Augen sahen, überlieferten die Wiedergeburt, die sie wahrnahmen, durch ihre “ Σ 28 τὸ ἐναργὲς Th. gr.] ἐναργῶς Σ l. vielleicht ABBREV)

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sie die Bestätigung des unsterblichen Lebens von hatten. So atmete aber auch das ganze sterbliche Geschlecht späterhin auf von dem Zittern vor dem Tode, deswegen weil er, der früher gefürchtet war, vor jedermann widerlegt war und [weil] das Leben nach dem Tode wahrhaftige Bestätigung empfangen hatte nicht nach der Kunst der Sophisten [d. b. Schönredner] und auch nicht Auffinden überzeugender Worte, sondern durch Taten, die es ans Licht brachten.

Fernerhin fürchteten sie sich nicht mehr wie früher sondern lachten viel und kräftig im Spiel mit dem Schreckmittel [des Todes], sodaß sie sogar dem Tode nachjagten aus der Liebe Leben.

Daher entstand fortan den Menschen Fürsorge für ein heiliges und keusches Leben und Eifer für an Gott und den Logos und viele Bemühung Frömmigkeit und Abkehr vom Bösen und Gottlosen. dies, sondern auch über das Leben nach dem Tode wurden fortan bei jedermann wahre Gedanken erregt und richtiges und wahres Denken über das gerechte Gericht bei Gott, dem König des änderte sich seitdem das ganze Geschlecht der Menschen durch unaussprechliche Worte zur Vorzüglichkeit, spuckte zertrat die unwürdigen Gesetze der Dámonen und den Vätern Vátern her überlieferte Verirrung.

Daben wurden die Menschen fortan in der himmlischen Lehre und in den Worten der Gotteserkenntnis unterrichtet, sodaß sie die mit den leiblichen sichtbare Welt nicht mehr anstaunten [und verehrten], noch, indem sie nach oben blickten und Sonne, Mond und Sterne sahen, bis zu ihnen ihre Bewunderung erhoben [und sie darauf beschräkten], wurden belehrt, den jenseits von diesen [Waltenden], den Verborgenen und Unsichtbaren, den Schöpfer alles dessen, was existiert, des Alls, zu bekennen und ihn allein zu fürchten.

Fernerhin glaubte, wer in der neuen Lehre erzogen war, nicht mehr wie früher, ß die üssige, ängliche, seelen- und vernunftlose noch die στοιχεῖα: Erde, Wasser, Luft und Feuer ötter seien, da ihm gelehrt war, daß die Vörzüglichkeit seiner ist als sie.

Fernerhin war er nicht mehr wie früher [*](18—30 = 222 11—19 20 ff. vgl. Euseb. Hist. eccles. X 4 16) [*](10 „im Spiel“ vgl. u. S. 162 17 13 „und Erinnerung an Gott und viele (l.Sing.) Rede πολυλογία?) über die wahre ömmigkeit“ Σ 1. ABBREV ABBREV ücke? Etwa + ABBREV 32 l. ABBREV (Druckfehler))

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seiner eigenen Leidenschaften, noch ward er von lüsternen Leidenschaften besiegt — damals aber war er besiegt worden, ohne zu siegen — noch machte er [sie] sich ferner zu Göttern, da ihm das Böse und alle böse Lust und Torheit mit Denken und aus seiner Seele auszurotten, sodaß er nicht einmal wagte, [*](5) ein Weib in schändlicher Lust anzublicken.