De Theophania (Fragmenta)

Eusebius of Caesarea

Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.

Die Hauptsache aber von all dem Gesagten, der Friede, der durch seine Macht auf der ganzen Erde besorgt wurde, über den wir das Geziemende vorher gesagt haben, welches Lästermaul sollte er nicht stopfen, indem so in der Tat mit seiner Lehre die Liebe und Einheit unter allen Völkern [nebenher] und [indem] durch die Propheten Gottes der Friede der Völker in Welt vorher verkündigt ward und das von ihm in alle Völker Wort.

Aber [zu] klein wäre Ein Tag, um zu versuchen, Beweise der göttlichen Kraft des Logos Gottes, des Erlösers aller, die bis jetzt gesehen werden, zu sammeln und zu zeigen, das niemals und von Ewigkeit her keiner, weder bei Griechen noch bei Barbaren, eine derartige vorzügliche und göttliche Kraft bei jedermann als Erlöser des Alls und eingeborner Logos von allem [stehenden] Gottes verkündigt wird. Was aber rede Menschen, da ja nicht einmal von denen, die bei allen Völkern Götter genannt werden, eine Natur wie diese auf Erden erschienen ist! Oder wer will, möge es zeigen. Es möge [*](6 ff. vgl. Euseb. Hist, eccles. X 4 20 12 vgl. ο. S. 127 Z. 12 ff. 13 vgl. Röm 319) [*](6 ἀλλὰ βασιλέων εἰς τοσοῦτον αἰῶνα τίς πώποτε κρατῶν διετέλεσεν; 10 ἀοράτῳ δυνάμει δυνάμει + Σ καὶ ἀφανεῖ δεξιᾷ L „mit Rechten“ Σ 1. ABBREV 11 l. ABBREV mit HS 14 „Lehre" † τῷ καταβληθέντι ὐπ’ αὐτοῦ τῴ παντὶ κόσμῳ κηρύγματι L. Vielleicht in Σ ausgefallen ἐπιλείψει με . . . . τὰς ἐναργεῖς ἀποδείξεις . . . . τὰς ἐκ τῶν εἰσέτι νῦν ὁρωμένων ὑφ’ ἔν πειρώμενον συνάγειν καὶ συνιστᾶν L „die bis jetzt gezeigt “ Σ 1. ABBREV 22 „noch bei Barbaren" < Lee 1. ABBREV ABBREV mit HS)

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es gibt, und uns sagen, von welchem Gott oder Heros von aller Ewigkeit her jenials gehört wurde, daß er die Lehren, die ein ewiges Lehen und ein himmlisches Reich verursachen, den Menschen überliefert habe wie unser Erlöser, der bewirkte, daß Myriaden Mengen in der ganzen Welt durch seine weisen Lehren geübt [erzogen] wurden, und sie überredete, tiberredete, einem himmlischen Leben nachzujagen, dies zetiliche Leben aber zu verachten und die himmlischen Wohnplätze zu erhoffen die für die gottliebenden Seelen aufbewahrt sind.

Welcher Gott oder Heros hat völlig von Sonnenaufgang bis zu bald so schnell wie der Lauf der Sonne, mit den glänzenden Strahlen seiner Lehre die Erde erhellt und erleuchtet, sodaß auf der ganzen Erde dem Einen Gott Einen und denselben Gottesdienst vollendeten?

Welcher Gott oder Heros hat jemals alle Götter und Heroen der Griechen und Barbaren verdrängt und ein daß keiner von jenen für einen Gott gehalten werde und, mach- er das Gesetz gegeben hatte, sie überzeugt? Als dann aber alle mit ihm kämpften, hat er, obwohl er [nur] Einer war, das entgegenstehende Heer vernichtet und ist besser erschienen als alle Götter und Heroen von Ewigkeit her, sodaß Menschenwelt der eingeborne Logos Gottes von allen Menschen genannt wurde.

Welcher Gott oder Heros hat jemals völlig allen Völkern, die auf dem großen στοιχεῖον der auf Erden und denen im Meere, überliefert, in jeder Woche an dem Tage, der bei den Griechen der Sonntag heißt, ein Fest zu Heiligkeit der Seele und des Leibes und sich zusammen zu vereinigen, und hat sie zubereitet, nicht die Leiber zu mästen, sondern durch die göttliche Lehre zu beleben?

Welcher Heros hat wie der unsrige, als man so mit ihm kämpfte, wider seine Feinde aufgerichtet? Denn sie hörten von Anfang bis zu Ende mit seiner Lehre und mit seinem Volke zu [*](1τίς ἐκ τοῦ παντὸς αἰῶνος ἤκουσέν (ἤκουσται Var.) ποτε θεὸς αἰωνίου ζωῆς οὐρανίου τε βασιλείας μαθήματα παθήμαια παραδεδωκὼς ἀνθρώποις L 2 „und jemals" Σ. Streiche ABBREV | „daß er die Lehren eines ewigen Lebens und himmlischen Reiches, etwas was nicht neu ist" Σ (= οὐ ξένα?) 9 „und bis" streiche ABBREV 10 μόνον οὐχὶ τὸν ἴσον ἡλίῳ διιππεύσας δρόμον L] wörtlich: „eilends und wie die Schnelligkeit des Laufes der Sonne" Σ 11 τὴν (scil. γῆν) ἀφ’ ἡλίου ἀνίσχοντος „die Erde" Σ 14 παραγκωνισάμενος L „bekämpft“ Σ (= 24 τὴν κυριακὴν χρηματίζουσαν ἡμέραν L 26 πιαίνειν L „hören“ Σ 1. ABBREV PSm)

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streiten, er aber hat ungesehen [und] verborgen sie vernichtet und die Seinen mit den göttlichen Häusern zu großem ist es nötig, durch Worte die göttlichen die besser sind als jedes Wort, sammeln zu wollen, da ja auch, wenn wir schwiegen, die Dinge schreien würden zu denen, die Seele besitzen,

[daß] dies seltsam ist in Wahrheit und das nicht wahrscheinlich ist, und [daß] von Ewigkeit her die Welt Menschen dies Eine Ding [hervor]brachte und einst der in Wahrheit einzige Sohn Gottes denen auf Erden erschien, durch den das ganze Menschengeschlecht den Zugang zur wahren Frömmigkeit vermöge seiner [des Logos] Natur empfing, sodaß fortan in der ganzen welt Plätze [für das Anhören] der Worte und für richt in der göttlichen Lehre bestanden und barbarische und Menschen ihren Sinn zur Friedfertigkeit änderten, sodaß die vernünftige Beschaffenheit ihrer Seele eben seine [des Logos] Tüchtigkeit durch die sie ihren Vater im Himmel, den Erlöser aller, den Logos Gottes, den Allkönig erkannten und eben ihm durch ihn dem, der die Ursache alles Guten ist, die schuldigen Hymnen und Segnungen und die gebührenden Bekenntnisse darbrachten, fortan fromme Hymnen und Bekenntnisse, die zu denen der Engelscharen im Himmel stimmen, auch von den Bewohnern des στοιχεῖον der Erde jeden Tag und jede Nacht geschickt wurden.

Die erlösenden und der Welt helfenden Taten des göttlichen Logos unter den Menschen [waren] also Myriaden andere [Dinge] wie sie, um derentwillen er, [als] er in die Welt der Menschen kam, keineswegs das tat, was seiner Gewohnheit entsprach, er der unkörperlich [ist] und verborgen durch die geht, der eben in Werken, denen im Himmel und denen auf Erden, [*](25—S 141. 6 — 2418—15) [*](1 ὁ δ’ ἀφανὴς ἀφανῶς L 2 τοὺς οἰκείοις αὐτοῖς ἱεροῖς οἴκοις ( „eben durch die heiligen Häuser“) ἐπὶ μέγα δόξης προῆγεν L] 1. ABBREV 6 Hauptsatz Σ] ξένον ἀληθῶς καὶ παράδοξον καὶ ἒν μόνον τὸν βροτὸν ἀνθρώπων ἐνηνοχέναι καὶ τὸ τοῦ Var.) ἀληθῶς παῖδα θεοῦ μόνον ἐξ αἰῶνος ἐπὶ γῆς ὦψαι L . . . καὶ ἒν μόνον ἐξ αἰῶνος τὸν κόσμον ἀνθρώπων ἐνηνοχέναι τὸ ἀληθῶς παῖδα θεοῦ [ ] τοῖς ἐπὶ γῆς ὦφθαι Hkl καὶ ἔν χρῆμα ἐξ αἰῶνος τὸν βίον τῶν ἀνθρώπων ἐνηνοχέναι καί ποτε τὸν μόνον ἀληθῶς παῖδα θεοῦ [ ] nach Σ 16 1. ABBREV mit HS (Druckfehler) 22 1. ABBREV mit HS 28 τὸν ἅπαντα κόσμον ἀφανῶς ἐπιπορευομένῳ L „macht" Σ 1. ABBREV)

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seine gewaltigen Taten zeigt, sondern in neuer und in einer seiner Gewohnheit fremden Weise. Denn durch ein sterbliches Instrument [d. h. den Leib] hielt er, wie der König durch einen seine Reden [zu] und seinen Umgang mit den Menschen, indem er sich bemühte, das Sterbliche durch das ihm Ähnliche lebendig zu machen [zu erlösen].

Aber da es ersichtlich ist, daß keineswegs Ein [Grund], Gründe vorhanden waren, um derentwillen der Erlöser unter den Menschen veranstaltete, so ist es nötig, [Dingen] auch in kurzem zu sagen, aus welchem Grunde er ein menschliches Gefäß gebrauchte und zu dem Verkehr unter die Und wie sollte sonst die göttliche, verborgene, unsichtbare οὐσία, eben der unleibliche und unkörperliche Verstand, Gottes, den leiblichen Menschen, die in die Tiefe des Bösen eingetaucht waren und im Werden und auf Erden Gott suchten, und anders den Schöpfer der Schöpfung des Alls schauen können oder wollen, — [wie sollte sie sonst] sich in menschlicher Zusammensetzung und Gestalt, die uns bekannt wird wie durch einen Dolmetscher? Denn wie sollten die leiblichen Augen anders das Unkörperliche Gottes sehen? Wie sollte aber die sterbliehe Natur den Verborgenen, Unsichtbaren entdecken, ihn, den sie aus Myriaden Werken nicht erkannt hat? Deswegen also bedurfte er eines sterblichen Instrumentes und eines passenden Hilfs[mittels] für unter den Menschen, weil ihnen dies lieb war. Denn man sagt, daß alle das lieben, was ihnen gleicht. Denn wie der Großkönig Dolmetscher sehr nötig hat, der die Worte des Königs verschieden sind an Gehör [d. h. in der Sprache], und so hat auch der göttliche Logos, der die Seelen im Leibe zu heilen bereit war und sich auf Erden zeigen wollte, ein Medium, gleichsam einen Dolmetscher und ein körperliches Vehikel nötig. Es [*](9—18 = Laus 241 16—22 22—25 = Laus 241 22—25 — Platon Nomoi 716 C 837 Α Lysis 214; Praep. XIII 1316; Jes. Sir. 13 15f.) [*](1 καινοτέρῳ δὲ καὶ τὸν συνήθη παραλλάττοντι τρόπῳ L 4 τἀς πρὸς τοὺς θνητοὺς ὁμιλίας τε καὶ διατριβὰς ὑπῄει L 11 εἰς ἀνθρώπων διατριβὰς παρῄει L 15 „im Werden"] ἐν γενέσει L | καὶ ἐπὶ γῆς κάτω L 25 τὰ ὅμοια γοῦν, φασί, τοῖς ὁμοίοις φίλα L „alles" Σ 27 „die verschieden sind an Gehör“ Σ ist nicht ganz verständlich, da weder ABBREV noch das vermutliche die Sprache bedeutet. Ein πολυήκοος könnte sich nur auf den Dolmetscher ziehen. Man erwartet etwa δήμοις πολυγλώσσοις καὶ πόλεσιν)

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war dies ein menschliches Instrument, durch das er die Beschaffenheit der geheimen Tiefen der Gottheit den Menschen offenbarte. Und nicht nur [dies], sondern auch denen, die sich über die [Sinnes]wabrnehmung dessen, was man sieht, freuen und in Bildern und Schnitzarbeiten [γλυφαί] seelenloser Götzen Götter suchen und [die] phantasieren, Gott sei in ὕλη und in Körpern und [die] um ihrer Schwäche Wahnsinns willen sterbliche Menschen von Natur Götter [ihnen] zeigte sich gerade so auch der [menschen]freundliche Logos Gottes. Deswegen machte er sich als allerheiligsten Tempel ein körpernliches Instrument, eine sinnlich wahrnehmbare Wohnung für Kraft, ein reines und ganz vorzügliches alle seelenlosen Götzen. Denn das aus seelenloser ὕλη [bestehende] das nach Art des Erzes und Eisens, des Goldes und Elfenbeins, der Steine und Hölzer in ὕλη zum Irrtum der Toren durch Männer gefertigt ist, war als passend. Das göttliche Bild aber, das mit der geschmückt war, hatte am Leben und an der geistigen οὐσία Bild voll jeglicher Tugend, ein göttliches Bild als Wohnung Logos und als heiliger Tempel des heiligen Gottes, das durch die Kraft des heiligen Geistes bereitet war. Der in ihm wohnende Logos war mit den Sterblichen durch das ihnen Verwandte [d. h. durch den Leib] wie durch einen Dolmetscher zusammen und wurde [dadurch] erkannt, keineswegs aber verfiel er ihnen gleich den Leiden, noch war er nach Art der menschlichen Seele an den Leib gebunden, noch änderte er sich in seiner Gottheit, indem er an sich geringer erschien. Denn wie die Strahlen des Sonnenlichtes nichts leiden, wenn sie das All erfüllen und tote und unreine Körper berühren, Kraft des Logosgottes in ihrer οὐσία noch viel weniger und wird [*](3—S. 145, 7 = Laus 241 24—244 11 25—143, 2 = Dem. IV 131) [*](7 1. ABBREV Schultheß mit HS | ἀνηγόρευσαν ἀναγορεύουσι καὶ ταύτῃ πη L 9 ff. „und ein" Σ streiche das ABBREV ebenso vor den folgenden Appositionen 12 τὸ μὲν γὰρ ἐξ ὕλης ἀψύχου δείκηλον, χερσὶ βαναύσων ἀνδρῶν ἐν εἰκόνι χαλκοῦ καὶ σιδήρου . . . . . ἐν ὕλῃ τετεχνασμένον L. Man erwartet ABBREV (streiche ABBREV) nach ABBREV oder ABBREV „Denn das aus seelenloser ὕλη (Bestehende), das nach Art des Bildes des Erzes" Σ 14 wörtlich: „durch Hände der Schmiedeleute" Σ 16 ἄγαλμα σοφίας ἐνθέου δυνάμει 20 „das — war" L 25 οὐδέ γε χείρων αὐτὸς αὐτοῦ γενόμενος L 27 νεκρῶν L „ sterbliche" Σ 1. ABBREV 28 τοῦ θεοῦ λόγου δύναμις L „die Kraft, der Logosgott" Σ 1. ABBREV)
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nicht geschädigt, noch wird sie jemals geringer als sie selbst [ist], sie unkörperlich einen Kürper berührt.

So also bot sich der Erlöser aller selbst als hilfreich jedermann dar durch das menschliche Instrument, das er zeigte, indem er wie ein musikalischer Mensch durch die Leier seine Weisheit zeigen will. Ein griechischer Mythus aber lehrt, daß seinem Gesange allerlei Tiere bezauberte und den Grimm der Wilden besänftigte, indem die Saiten an dem Instrument mit dem wurden, und dies wird in der Schar der Griechen besungen und geglaubt, daß eine seelenlose Leier die Tiere bändigte und [dab] sogar Bäume und Eichen umänderte das, was der Musik ähnlich der allweise und ganz vorzügliche Logos Gottes den Seelen die in mannigfaches Lnheil verstrickt waren, allerlei Heilungen, ergriff das musikalische Instrument, das Werk seiner Weisheit, den Menschen mit Händen und stimmte durch ihn Gesünge und Besehwürungen für die vernünftigen, aber nicht für heilte jede wilde Sitte der Griechen und der Barbaren und die rohen und tierischen Leidenschaften der Seelen mit den Heilmitteln göttlicher Lehre und zeigte den kranken Seelen, die Gott im Werden und in den Körpern suchen, wie ein vorzüglicher Arzt durch ein ihnen verwandtes und Hilfs[mittel] Gott im Menschen. Und ferner kümmerte er sich um die Leiber nicht weniger als um die Seelen und bereitete für die leiblichen Augen der Menschen das, was er durch zu sehen: staunenswerte Wunder und göttliche Zeichen dem leiblichen Ohre aber ferner verkündete er die Lehren durch Zunge und Fleisch, alles dies aber vollendete er durch den Leib, den er trug, wie durch einen Dolmetscher für diejenigen, die nicht anders so seine Gottheit wahrnehmen können. Dies aber wurde verrichtet nach dem Willen seines Vaters, indem er selbst wiederum, ohne ὕλη und ohne Körper blieb, wie er [auch] vordem bei seinem Vater war, ohne daß er in seinem und ohne daß [etwas] von seiner Xatur vernichtet ward und [*](3—6 = Dein. IV 13 3.4 19—21 = Dem. IV 135—10) [*](8 ἐν ὀργάνῳ πλήκτρῳ κρουομένων χορδῶν L „durch das befestigte (= πηκτῷ) Instrument, indem die Saiten an ihm geschlagen wurden" Σ 12 „ganz vorzügliche“ (= πανάρετος?) Σ παναρμόνιος L 14 μουσικὸν ὄργανον χερσὶ λαβών, αὐτοῦ ποίημα σοφίας, τὸν ἄνθρωπον, ᾠδὰς καὶ ἐπῳδάς . . . . ἀνεκρούετο L „und den Menschen, die Gesänge und BEschwörungen . . . stimmte er “ Σ ABBREV vor ABBREV statt vor ABBREV 26 διὰ γλώττης καὶ σαρκὸς] 1. ABBREV)

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die Fesseln des Leibes gehindert und ohne nur dort zu seiu, wo sein menschliches Instrument war, und ohne von anderen Orten des Alls ferngehalten zu sein. Sondern freilich auch damals, als er unter den Menschen lebte, erfüllte er das All, war mit dem Vater und war in ihm und damals für alles zugleich, für das was im Himmel und nach unserer Art von der Allgegenwart ausgeschlossen noch in seinem gewohnten göttlichen Handeln gehemmt, sondern er zwar von sich aus dem Menschen, [d. h. dem Leibe], andererseits aber empfing er nichts von dem Menschen, und unterstützte göttlicher Kraft das Sterbliche, nahm aber nichts auf aus des Sterblichen. Nicht wurde der Unkörperliche befleckt, Körper geboren ward, noch litt er, der ohne Leiden ist, Wesen, als das Sterbliche wieder von ihm getrennt wurde, deswegen weil nicht einmal, wenn es so [sichträfe], sobald eine Leier zerborchen wird oder ihre Saiten zerrissen werden, derjenige etwas leidet, der sie schlägt, noch würden würdern wir mit Recht sagen, Mannes bestraft wird, daß die Weisheit des Weisen oder die Leibe geschlagen oder verbrannt wird. So ist es noch viel weniger richtig zu sagen, daß die Kraft des göttlichen g"ottlichen Schaden an den Leiden des Körpers nahm, weil nicht einmal das des Lichtes gestattete, daß die Strahlen vom Himmel auf die Erde gesandt werden und Schmutz und Lehm und Befleckung jeder Art berühen, etwas befleckt werden. freilich hindern zu sagen, daß auch sie vom Glanz des daß aber das Licht nicht trübe, noch die Sonne die Vermischung mit den Körpern, obwohl dies der Natur nicht fremd wäre. Der Logos Gottes aber, ohne ὕλη und der das Leben selbst und das verständige Licht selbst ist, — alles, er mit unkörperlicher göttlicher Kraft anrührt, Lichte sein. So ist auch der Leib, den er anrührt, geheiligt und sogleich erleuchtet und jede Krankheit, jeder Schmerz und jedes Leiden wandert aus, das aber, was Mangel hat, empfängt Fülle. Deswegen verbrachte er das ganze Leben derartig, indem [*](33—8. 145, 5 = Dein. IV 11) [*](1 οὐδ’ ὧδε μὲν ἔνθα ἦν αὐτῷ τὸ ἀνθρώπειον σκεῦος τἀς διατριβὰς ποιούμενος, ἐν ἑτέροις δὲ εἶναι τοῦ παντός κεκωλυμένος L 7 ἀλλὰ τὰ μὲν ἐξ αὐτοῦ παραδιδοὺς τῷ ἀνθρώπῳ, τὰ δ’ ἐκ τοῦ θνητοῦ μὴ ἀντιλαμβάνων L 21 ταύτῃ τοι πολὺ πλέον οὐδὲ τὴν τοῦ λόγου δύναμιν βλάβος τι . . . . ἀποφέρεσθαι φάναι εὔλογον ὅτι μηδὲ τὸ τοῦ φωτὸς ἡμῖν ὑπόδειγμα χραίνεσθαι τὰς ἡλιακὰς ἀκτῖνας . . . συνεχώρει] συνεχώρει #x003C; Σ l. ABBREV 26 καὶ μὴν ταῦτά γε τῆς φύσεως ἂν εἴη τῶν σωμάτων ἀλλότριος D τῶν σωμάτων < L)
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sein Bild [Leib] in uns ähnlichen Leiden zeigte, bald aber den Logosgott offenbarte in gewaltigen Taten und staunenswerten Werken gleichwie Gott, und indem er durch Weissagungen voraussagte, was kommen wird, und den für viele unsichtbaren Logos Gotes eben zeigte in wunderbaren Taten, Zeichen und Wundern und in absonderlichen Kräften und ferner in göttlichen Lehren, Seelen der Menschen nach oben zur himmlischen Stadt zu führen, daß sie zu den Bürgern droben eilen wie zu Brüdern ihren Vater im Himmel erkennen, und die die Vorzüglichkeit ihrer Art: die verständige und vernünftige οὐσία lehren, damit sie nicht irren, und [indem er] sie so ermahnte, auf der Stelle in aller Keuschheit und Heiligkeit so zu leben, daß sie ihre Auswanderung von hier leicht und ungehindert vollziehen könnten und das ewige Leben bei Gott, dem Königh des Alls, Licht und das Königreich des Himmels mit den Scharen der heiligen Engel zu empfangen.

So verrichtete also der eingeborene Logos Gottes, der sich eines menschlichen Instrumentes bediente und einen Dolmetscher seiner selbst aufstellte, alles für die Heilung der Menschen nach seines Vaters, indem er ohne ὕλη und ohne Körper blieb, wie er vor- bei dem Vater war und durch einen Menschen Gott den Menschen zeigte in gewaltigen Taten und staunenswerten Werken mit göttlicher Kraft, und durch wahre Weisheit säte er die Lehre und lehrte Verwandtes in nicht geringerem Maße als was er handelte, in nicht geringerem Maße als was er lehrte. Die Lehre des Lebens aber überlieferte und die Worte des Lichtes warf er keineswegs auf ein Blatt Papier noch auf vergängliche Tierfelle, sondern in die Jünger verzeichnete er wie auf geistige Tafeln die Lehre von Gottes. In seiner ganzen Lehre über die Sache des Himmels wurden verborgene, niemals gehörte Worte überliefert und die Erinnerung an das Leben bei Gott und an den himmlischen Vater der auf Erden gottliebenden Seelen, den er auch im Gebet sie anstachelte, anzurufen und zu sagen: „Unser Vater im Himmel", und die Einsicht in ihre Art droben [im Himmel] ward überliefert durch das, was er lehrte, damit sie es verständen. Wenn du aber liebst, auch an der Theorie dieser Diuge teilzuhaben, so [ist] reichlich [Gelegenheit], dich dem Hören der [*](33 = Matth 69) [*](6 διδασκαλίαις ἐνθέοις ὄνω πρὸς τὸν ὑπερουράνιον τόπον τὰς ψυχὰς παρασκευάζεσθαι προαγούσαις L)

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seiner Jünger zuzuwenden und die Schrift nach allen Seiten kennen zu lernen über seine Taten und über seine Worte, sodaß du du in Wahrheit Gott siehst und den göttlichen Logos, wie er durch einen Dolmetscher mit den Menschen, [uns] ähnlich an Leiden [zusammen] war, und wie der Unsterbliche mit den Sterblichen redete, und wie Unkörperliche ein Bild aus menschlicher Natur anzog, und wie der Gott in ihm sein Bild antrieb, und wie der Erlöser aller [göttliche] Reden losieß und göttliche Lehre vortrug und alle Krankheiten und Schmerzen heilte, und wie der, in dem kein Falsch war, zu guten Werken bereit war, und wie er das, was kein Auge je gesehen und in keines Menschen Ohr gekommen ist, in gewaltigen Taten vollendete. So brachte er seinen Jüngern den Anfang der Vorzüglicheit bei Gott nahe und machte sie weise mit unaussprechlicher Kraft und bereitete sie zu wahren Herolden seiner Gottheit. So heilte er ferner diejenigen, deren Seelen durch allerleiSüdnen Südnen verderbt waren, indem er bald für die Leiden die entsprechende Hilfe [Arznei] gewährte, bald aber die mystische Theorie der göttlichen Lehre denen überlieferte, die sie aufnehmen können. Was aber habe ich nötig zu sagen, wie er die Feinde der Wahrheit mit gebührender Widerlegung schön und freundlich aufnahm, indem er auch sie zumal heilte und durch die Freimut seiner Worte unterwies, und wie er sich jedermann demütig darbot als ein hilfreicher, langmütiger und gefühlvoller Arzt aller nur der Seelen, sondern auch der Leiber? Deswegen hatte das hebräische [Propheten]wort die Bezeichnung mit dem Namen Jesus vorher für unsern Erlöser geprägt, indem es [das Wort] Jesus als Arzt aller auffaßte. Die Bezeichnung aber mit [dem Begriff] der Heilung für Jesus bewährte er durch Taten, indem er die Seelen der Menschen in der himmlischen Lehre unterwies und alle Leiden, Schmerzen und Krankheiten der Leiber mit der Kraft des heilenden Wortes heilte. Bald reinigte er die, die aussätzig waren, an ihrem Leibe, bald trieb er durch einen Befehl die Dämonen in den Menschen aus, bald wieder gewährte er reichliche Heilung denen, die durch Krankheit gequält wurden, bald sagte er dem, dessen Leib schlaff und dessen Glieder insgesamt gelähmt waren, nur mit einem Worte: „Stehe auf, nimm dein Bett und wandle“, der aber tat, was er ihm auftrug. Den Blinden wiederum zu [anderer] Zeit verschaffte er den Anblick des Lichtes. So entschloß sich ferner [*](10 vgl. I Kor 29 24 vgl. Dem. IV 10 18. 19 28—S. 147, 25 = Dem. III 421—26 33 = Matth 96 35 vgl. Matth 9 20 ff.) [*](21 wörtlich: „und als ein langmütiger und ein “ Σ 24 „hatte vorher geprägt“] wörtlich „hatte vorher gepflanzt“ vorher gepllanzt“)
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einmal ein Weib, dessen Blutfluß sich ergoß und das vom Schmerz gequält war, — als sie sah, daß und ihr nicht gestatteten, zu knieen und um Befreiung von ihrem Schmerz zu bitten, — wenn auch nur den Zipfel seines Gewandes zu berühren, schlich heran, ergriff den Zipfel seines Gewandes und ergriff zugleich auch die Heilung von [ihrem] Übel und ward im selben Augenblick gesund, indem sie den größten Beweis der Kraft des Logosgottes davontrug. Mann aber, ein Sklave des Königs, fiel, als es seinem ging, vor ihm nieder und empfing es sogleich gesund, ein anderer wiederum seine Tochter — es war ein Synagogenvorsteher der Juden — aber dieser [empfing sie gesund], nachdem sie [bereits] gestorben war. Was habe ich nötig zu sagen, wie ein anderer Toter nach durch die Kraft des Erlösers aller auferstand, als er nur mit dem ihn der alles lebendigmachende Logos rief? Oder wie er auf dem Meere gleichwie auf der trockenen Erde seinen Weg nahm und oben auf dem Rücken der W asser sein Instrument ließ? Oder wie er, als seine Jünger segelten und kam, das Meer, das Unwetter und den Wind bedrohte und [nur] mit einem Worte befahl, die aber sofort schwiegen, erschreckt wie von der Stimme ihres Herrn? Daß er aber fünf Schar von Myriaden Weibern und Kindern mit ihnen war, von Broten an der Zahl fünf vollständig sättigte, daß empfingen als ausreichend war, um zwölf Körbe zu füllen,—wer sollte [darüber] nicht staunen und [wen sollte das nicht] mit zur Erforschung seiner verborgenen Kraft?

Aus [diesen und] vielen andern gewaltigen Wundern also empfängt, wer will, den und offenkundigen Beweis für noch mehr aber daraus, wenn er aucb bedenkt, daß vorauswußte und vorausverkündigte, daß die göttliche Kraft in gewaltigem Wechsel zur Vorzüglichkeit kommen werde, und daß er sich als den Täter dieses durch Werke seine Verheißung bewahrheitete. Dinge demgemäß wird jemand im Überflusse finden, wenn er aus den Prophezeiungen und Erfüllungen die seiner Gottheit prüft, die auch wir zu passender Zeit erwägen werden.

[*](7 vgl. Matth 8 5ff. 9 vgl. Mark 5 22ff. 12 vgl. Job11 1 ff. 14 vgl. Matth 1425ff. 17 vgl. Matth 8 24 ff. 20 vgl. Matth 14 19 ff.)[*](15 ola ἐπὶ λεωφόρου γῆς D 29 „daß er die Zukunft mit göttlicher Kraft vorauswußte“ Σ. Aber das ABBREV steht besser vor ABBREV als vor ABBREV)
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Aber für jetzt möge, damit sich uns nicht Ferne über alle seinegroßen Werke erstrecke, sein Tod vor Augen bleiben, den der Dolmetscher, das Gewand des Logos Gottes und das Bild, das geoffenbart wurde, ertrug, wie jedermann bekennt.

Er sein Tod also, der verkündet wurde, hatte am Wunder teil, da den übrigen Menschen gleich geschah. Denn er wurde weder durch eine Krankheit vernichtet, noch durch Erdrosselung, noch durch Feuer, noch wurde er am Kreuz, dem Siegeszeichen, den übrigen Missetätern gleich mit dem Eisen geschnitten, noch litt er das geringste Etwas von einem der Menschen, die zu töten gewohnt sind, und einen gewaltsamen Tod, sondern freiwillig übergab er es allein, sein Instrument, den Verleumdern. Das aber wurde sogleich von der Erde erhöth.

Er aber rief laut und sagte, daß er seinem Vater seinen Geist übergebe, wurde frei von sich selbst und vollzog die Auswanderung aus dem Leibe. Deswegen überlieferte er seinen Jüngern Tode eben dies [Wort], lehrte und sagte: „Niemand nimmt meine Seele von mir, <aber ich ich habe Vollmacht sie zu nehmen“. Und ferner: der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich“, und „ich lasse mein Leben für meine Schafe“. Todes aber stellt er in kurzem hin, indem er sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es nur es aber stirbt, bringt es viele Früchte.“

Indem er derart bei seinem Tode überlieferte, wurde er von sich selbst frei und vollzog seine Auswanderung aus dem Leibe. Dann aber wurde sein Leib von seinen Jüngern herabgenommen Grabe übergeben; wiederum aber am dritten Tage nahm er es, er der vorher freiwillig aus ihm ausgewandert war, und wiederum zeigte er sich im Leibe und im Körper als eben jenen, wie er [auch] [*](1—8. 151, 11 = 3. Bruchstück der griech. Theoph. 8. 49—723 1—15—Dem. III 426 27 13 vgl. Luk 23 46 16 = Joh 10 18 18 = Job. 10 14 20 = Joh 1013 21 = Joh 12 24 25—S 149, 5 = Dem. III 428. 29) [*](1 ἀλλ’ ἵνα μή μοι τὰ νῦν ὁ λόγος εἰς μακρὰν ἐκτείνοιτο . . . . ὐπ’ ὄψεσιν ἐκκείσθω ὁ αὐτοῦ θάνατος] Σ faßte vielleicht τὰ νῦν als Subjekt: „Aber das . . möge vor Augen bleiben und sein Tod". „ihm“ Σ 1. ABBREV 8 οὐδὲ μὴν κατ’ αὐτὸ τὸ τοῦ σταυροῦ τρόπαιον .... ὑποτμηθεὶς σιδήρῳ Th. gr. 11 αὐτὸ μόνον ἑκὼν παρεδίδου τὸ αὐτοῦ ὄργανον Th. gr.] „er “? Σ 17 “aber ich setze sie ein von mir" Th. gr. #x003C; Σ durch Homoioteleuton, 1 ABBREV)

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seinen Jüngern, mit denen er etwas redete und kurze war. [Dann] stieg er auf dorthin, wo[her] er war, und vollzog vor ihren Augen seinen Lauf und seinen Aufstieg zum Himmel , [vor seinen Jüngern], denen er auch Lehren für ihr Tun überlieferte Lehrern der Gottesfurcht Gottesfurcht für alle Völker unachte.

Was also bleibt nach diesen [Ausführungen] übrig als eben die Hauptsache zu sagen, welchen Grund er hatte, ich meine aber das von jedermann besprochene Ende seines Lebens und die Art seines Leidens und das große Wunder seiner Auferstehung nach Nach der Betrachtung dieser [Dinge] werden wir ferner zu den Beweisen kommen und eben diese durch offenkundige Zeugnisse bestätigen. Indem er also ein sterbliches Instrument wegen der vorher genannten Gründe gleichsam als gottgeziemendes Bild gebrauchte und seiner [Hilfe] wie ein Großkönig vermittelst des Dolmetschers in der Menschen einzog, tat er alles würdig der göttlichen Kraft.

Wenn er also in anderer Weise nach seiner Lebensführung Menschen unsichtbar geworden worden und plötzlich davongeflogen wäre heimlich seinen Dolmetscher gestohlen und sich bemüht hätte, sein Bild durch die Flucht dem Tode zu entziehen, und dann von sich aus das Sterbliche Verderben und Untergang hätte berühren lassen, so wäre er den meisten einer Halluzination gleich geworden.

Weder hätte er sich [dann] etwas Würdiges getan, da er Gottes und die Kraft Gottes ist, [trotzdem] aber seinen eigenen Dolmetscher dem Untergang und Verderben überlieferte,

noch wäre das, was er gegen die Dämonen tat, durch den Kampf mit dem Tode der Vollendung gewürdigt,