De Theophania (Fragmenta)

Eusebius of Caesarea

Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.

Aber er, Piaton, redete dies über diejenigen, die vor ihm oder über die, die mit ihm Philosophen waren. Daß aber ebenso diejenigen, die er zu seiner Xachfolge aufrief, sich wider ihn mit der Waffe versahen, dafür ist das Zeugnis klar. Denn aus der durch seine Worte Jüngerschaft entfernte sich Aristoteles und seine Schule, die sich dem Piaton gegenüber stellte. Andere Jüngere traten später nach einer Weile auf und widerlegten das, was weise war nach der Meinung des Aristoteles, andere neigten sich auf der anderen Seite den Stoikern zu. Die Skeptiker aber brachten den Pyrrhon und die ἐποχή hervor und lachten zumal über jedermann. Denn sie alle standen völlig in mächtigem, persönlichem ’unander, rüsteten sich und kämpften mehr oder weniger mit Worten wie mit Lanzen und Schilden und beschossen einer den andern. Wo es nicht recht war. entzweiten sie sich, wo es aber notwendig war, mit aller Kraft zu ringen, kamen sie überein, ich weiß nicht wie. Vor allem aber sie sich in dem Irrtum des Polytheismus, obwohl sie vor jedermann und besser als alle Menschen wußten, das es nichts [mit ihm] sei; das heißt aber, die Epikureer mitsamt den Stoikern und Aristotelikern, mitsamt den Piatonikern und Physikern, mitsamt den Skeptikern zumal, mitsamt ihren Weibern und Töchtern und mitsamt der Schar der Laien in die Tempel, stellten sich, als ob sie die seelenlosen, nach Art der Menschen [gebildeten] Götzen mit Gelübden als Götter anbeteten, und taten, als ob sie sie mit Spenden, Fettgeruch, dem Blute und den Opfern unvernünftiger Tiere ehrten. Nur in diesem Einen [Punkte] ließen sie von ihrer gegenseitigen Feindschaft. Hier bekannten alle sorgfältig ihren Irrtum. Wo ihnen aber die Wahrheit offenkundig war, taten sie das Gegenteil von ihr, während es recht gewesen wäre, dort, wo ihr Wissen aufrichtig war, auch ein aufrichtiges Gebahren σχῆμα) zu zeigen, für jenes zu ringen und zu kämpfen, und wo es für wäre, selbst für die Wahrheit willig zu sterben auf sich zu nehmen wie Menschen die sich ühmen, Philosophen zu sein. Eben jene aber waren hierin liebevoll gegen einander, indem sie sich vereinigten zur Lüge; aber dort, wo es nicht geziemend war zu kämpfen [*](2—4 = Piaton Sophistes 246 A; Praep. XIV 4 9 13 vgl. Praep. XI 4 2) [*](9 „Jünglinge“ Σ (= νεώτεροι?) ß 33 „und" <Σ 1.)

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wegen des Verborgenen und Unbekannten dieser [Dinge], darüber stritten sie wie um die Wahrheit und kämpften willig Dinge, indem sie einander beschossen und verwundeten mit unzähligen Worthieben. Was habe ich ötig, festzustellen, ß die Weisen in ihren gegenseitigen Kampf, in ihre feindlichen Worte und in ihren gemeinsamen Krieg verfielen, weil sie menschliche Weisheit benutzten und sterbliche Erwägungen [und] Gedanken, aber nicht Gott als trafen?

Was also? Warum hatten diejenigen keinen Gott, die um diese [Dinge] kämpften, obwohl doch die Schar der Götter war? Mochte auch der von Delphi und der von Lebadia weissagen, mochte der von Kolophon Antwort erteilen und der von Milet orakeln, mochte ein anderer von anderer Gegend her rufen, dennoch konnte auch nicht einer von ihnen den Weisen Lehrer sein, die Wahrheit zu erreichen. Alle aber beteten diese an gleich ihren Vorfahren und alle Griechen bekannten sie als Götter; dennoch wurden nicht im geringsten gefördert in der Auffindung göttlicher obwohl es kein Hindernis für sie gab, au der Stelle in der zu wandeln, indem sie als Lehrer die Götter benutzten, die ihnen Erden nahe waren, indem sie nicht mit einander kämpften und sondern vom Geschrei schwiegen und die Götter über die [Dinge] Streites befragten und die Wahrheit [von ihnen] wie von Arzten lernten und sich [von ihnen] helfen ließen. Zuerst war es für Epikurs zu lernen nötig, nicht ohne Götter sein, sich Lust unterwerfen, nicht töricht sein in so lächerlichen kleinen, unteilbaren Körpern die Kraft beilegen, die Welt zu sondern sich überzeugen lassen von den Göttern, indem sie dies über lernen. Die Anhänger des Aristoteles aber, die mit ihren eigenen die Tempel, Heiligtümer und [Götter]bilder auf Erden eines, sondern Myriaden in allen Städten und an allen ihre [der Götter] Macht prüfen und [durften] infolge fernerhin nicht [mehr] ihre Worte über die Vorsehung oberhalb des Himmels noch oberhalb des Mondes festhalten, sondern mußten überzeugen, ß es auch auf Erden Götter gebe, und daß sie sich um die Menschen kümmern, mit denen sie zusammen sind. Von eben [mußten sie] lernen, daß es ihnen nicht erlaubt sei, denen zu kämpfen, die ihnen entgegentraten, [darum], ob die Seele [*](4 1. ABBREV „daß ich “ statt ABBREV „in ihrem gemeinsamen Kriege, den sie “ Σ 31 „Untersuchung“ „Heimsuchung“ Σ = ἐπισκοπή 36 1. ABBREV ABBREV)

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lieh oder unsterblich sei. sondern daß sie den nächsten Gott ein wahres wie von den Göttern [herstammendes] Wort annahmen. [mußten] auch die Stoiker, so auch die Platoniker. so auch die Skeptiker, sogenannten Pyrrhoniker, so ferner auch die früheren [so]genannten [lernen], nicht ablassen von der Sorge um die Wahrheit und nicht alles für wahr halten, was in den Sinn kommt, als ob Würfel spiele, sondern über alles Unbekannte die Götter bei ihnen wohnen. Allein auch nicht einer von den Weisen tat dies noch bedachte er es. Warum waren sie denn gottlos und überdrüssig der Götter in frevelhaftem Sinn und taten dies? Aber so erscheinen alle Philosophen zumal besondersgottlos gottlos und viel schlimmer als die törichten die nicht überdrüssig werden, die Götter zu befragen beim Nehmen Weibes, beim Gehen eines Weges, bei Blindheit und bei Leibeskrankheit. Sie [die Götter] aber wurden willig angehört und weissagten die sie baten. Die Weisen fürwahr hatten nicht nötig, um ihrer Leiber willen, [wohl] aber um der Heilung ihrer Seelen willen die Götter zu befragen, die bei ihnen [wohnten], die sie anbeteten und ehrten. Da dies aber auch nicht einer von den bewundernswerten Philosophen tat. bleibt [nur übrig], eines von beiden anzuerkennen: entweder, daß nicht weise sind oder daß jene keine Götter sind. Denn wenn siel jene, obwohl sie in Wahrheit Götter [waren], verachteten, waren sie weise, sondern Toren und Idioten. Wenn sie aber in Wahrheit die Liebe zur Weisheit gepflegt und Überfluß an Wissen mehr als die meisten gehabt hätten, so wäre dies klar, daß sie mit reinem Torheit der Menge aller Wahrscheinlichkeit nach gespottet hätten.

Wenn die [so]genannten Götter aber in Wahrheit existierten, traf es sie, in dem Verkehr auf Erden wohnen zu müssen? Gewiß um der Gesamtheit aller Menschen zu helfen? Wenn aber dies der Fall war, warum unterließen sie dann nicht jene jene und verkündeten [lieber] jedermann, was zum Erwerb der Tugend hilft? Warum boten sie sich nicht selber an, den Menschen Gesetze zu geben, indem sie recht machten die Sitten der Allgemeinheit und für Werke anordneten zu einem besseren Leben? Warum kümmerten sie sich nicht vielmehr um die Heilung der seelischen Leidenschaften statt um die der Leiber und befreiten diejenigen, die zu ihnen ihre Zuflucht nahmen, [nicht] viel mehr von der Torheit und der ἰδιωτεία als [*](4 1. ABBREV Lee 9 1. ABBREV ß 11 „und" Σ str. 27 „in dem “ Σ oder „an dem Wohnort"? vermutlich ἐν διατριβῇ Ι „oder öllig“ Σ; vermutlich ἥ που 32 „indem recht gemacht wurden" 1. ABBREV entsprechend ABBREV)

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von dem Mangel an Besitz? Und wenn sie die Menschen sahen, die die Weisheit liebten, die bei Tag und bei Nacht elend waren um des [Suchens und] Findens der Wahrheit willen, die unter Qualen und Martern nach einem Worte forschten über die Furcht eben dieser Götter. ὁ die dann hineingingen in die Orakelstätten, ihnen opferten gleich Vorfahren und sie ehrten mit den Ehren, die sie [die Götter] nach Gewohnheit inne hatten, warum nahmen sie sie dann nicht auf mit liebevollen Worten, belobten sie wegen Ihrer Mühe, Múhe, losten los von ihrem gegenseitigen Kampf, gewährten ihnen infolge Unterstützug, wahrhaft weise zu sein in Gott und Philosophen werden, und lehrten sie die Weisheit der wahren, untrügerischen Weil sie aber dies nicht wirkten, so taten sie jedermann kund zu wissen, daß sie keine Götter seien noch daß rühmten, Philosophen zu sein, dieses Namens wert seien. Denn sie in Wahrheit weise gewesen wären, so ätten sie jene Götter gehalten, da sie etwas Götterwürdiges noch das Göttliche diejenigen zu lehren vermochten, die sich um Wissen dieser [Dinge] kümmerten.

Sie aber, die nicht so sondern der Menge heuchelten und Götter diejenigen nannten, von sie besser als jedermann [und] genau wußten, daß sie welches Namens sind sie würdig? Ich brauche nichts weiter zu als daß sie, die ihre Haarlocken [lang] herabfallen ließen, Gastwirten, verworfenen Männern und Huren in die Tempel Was fragten denn jene Weisen von den Göttern? Das, was den nützt? Niemand dürfte das von ihnen behaupten. So also wurden die Götter ihnen nicht zu hülfreichen Lehrern des Wissens, sondern sie waren, wie man sagt, brauchbare und hilfreiche Orakelgeber im Leben der meisten, um aufzufinden, wenn ein Sklave zufällig entflieht, oder wenn ein Gefäß verloren geht, oder um ein zu kaufen oder um Handel zu treiben oder um ein Weib zu nehmen oder was dem sonst ähnlich ist, weswegen man die Götter mit etwas Hahnenblut oder durch die Schlachtung eines Widders oder Stieres und mit Kuchen und mit λαγάνιον oder mit etwas Mehl oder mit vergänglichen Kränzen bewundernd und staunend kein Gott war ihnen ein wahrhaftiger Lehrer für das, was mit Tugend stimmt, noch einer für das, was zur Heilung der Seele Deswegen scheinen mir die Weisen zwar stark am Kriege gegen einander [*](26 vgl. Dem. V Prooem. 17) [*](22 „Haarlocken" Σ (= πώγων?) 36 streiche ABBREV „und" vor ABBVER ABBREV)

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gearbeitet und ihren Unterschied von einander sehr gefestigt zu haben, aber hinter dem wahren göttlichen Wissen zurückgeblieben zu sein. So war es zwar möglich, in ihren Worten von Göttern, Göttersöhnen, Halbgöttern [ἡμίθεοι] und guten Dämonen zu hören, in ihren Taten aber war alles das Gegenteil. Das Entgegengesetzte also war stolz auf das Entgegengesetzte wie jemand, der die Sonne und die Lichter am Himmel jemandem zeigen will, seine Augen nicht nach oben erheben, sondern seine Hände nach unten auf die Erde fallen lassen, sich auf den Erdboden niederwerfen und in Schmutz und Kot die himmlischen Mächte suchen möchte. Demgemäß also war auch das ganze Geschlecht der Menschen zumal mit den Philosophen und Königen durch Verstandeswahnsinn und durch Verführung der bösen Dämonen überzeugt, daß die geistige und göttliche οὐσία, die jenseits des Himmels und jenseits der Welt [ist], unten irgendwo in der Entstehung der Körper und in den Leidenschaften und Todesfällen der Sterblichen sei. Da so großer Verstandeswahnsinn das ganze Geschlecht der Menschen schädigte, wie haben wir da nicht mit Recht gesagt, daß Gott als Erlöser und die göttliche Offenbarung und ein gemeinsamer Helfer aller unserem Leben erforderlich war?

So weit aber waren ferner viele zum Wahnsinn geführt, daß sie auch ihr Liebstes opferten denen, die Götter [zu sein] schienen und kein Mitleid hatten mit der Natur, sondern sogar ihre einzigen und geliebten Kinder im Wahnsinn und in der Raserei des Verstandes töteten. Denn welcher Wahnsinn könnte größer sein als der, Menschen zu opfern und alle ihre Städte und alle ihre Häuser mit dem eigenen Blut zu besudeln? Oder bezeugen nicht eben dies die Hellenen, und ist nicht ihre ganze Geschichte voll von der Erinnerung daran?

Denn dem Kronos opferten die Phöniker jedes Jahr ihre geliebten und einzigen Kinder. Eben demselben wurde ferner auch auf Rhodos am sechsten im Monat Kanôn ein Mensch geschlachtet. Diese Sitte war sehr mächtig, wurde dann aber geändert. Denn Einen von denen, die von Staats wegen zum Tode verurteilt waren, bewahrten sie bis zum Fest [*](3—15 = Laus 237 31—238 9 20—30 = Laus 238 10—19 30—S. 107, 20 = Porphyrius, De abstinentia II 54—56. 27; Praep. IV 16; vgl. Laus 238 19—239 6.) [*](7 δεῖζαί τῳ βουληθεὶς] „demjenigen“ = τῷ Σ 15 ἐν σωμάτων γενέσει καὶ θνητῶν πάθεσί τε καὶ θανάτοις] „und in den Leidenschaften der Sterblichen und Unsterblichen“ Σ 22 φειδὼ] l. ABBREV mit HS 29 ἐν ῾Ρόδῳ μηνὶ Νεταγειτνι ἕκτῃ ἱσταμένου 31 δημοσίᾳ] „offenbar“ Σ 32 μέχρι τῶν Κρονίων] l. ABBREV)

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des Kronos auf. Als aber das Fest begann, führten sie den Mann den Toren heraus [bis] gegenüber dem Bilde der ihn mit Wein und töteten ihn.

In dem jetzt [so] genannten dem früheren Koroneia, wurde in dem Monat, der bei den Aphrodisios heißt, der Agraulos, der Tochter des Kekrops der agraulischen Nymphe, ein Mensch geschlachtet. Diese Sitte dauerte bis auf die Zeit des Diomedes. Dann aber wurde sie abgeändert, dem Diomedes der Mensch geopfert wurde. Innerhalb Eines Zaunes aber befand sich der Tempel der Athena, der Agraulos und des Diomdes. Der zu Opfernde aber umkreiste, sobald ihn die Ephehen führten, dreimal den Altar, dann schlug ihn der Priester mit der Lanze auf den στόμαχος und verbrannte ihn darauf ganz auf dem zusammengebrachten Scheiterhaufen. Dieses Gesetz aber schaffte Diphilos, der König Kypern ab, der um die Zeit des Theologen Seleukos lebte, und änderte die Sitte in ein Stieropfer um.

Es schaffte aber auch zu Heliopolis in Agypten Amosis das Gesetz, daß Menschen geopfert wurden, ab, wie Manethos bezeugt in den [Büchern] über den Anfang und über die Gerechtigkeit.

Sie wurden aber auch der Hera geopfert und ausgewählt, wie reine Kälber geprüft und geschlachtet werden. Es wurden aber drei am Tage geopfert. Dafür befahl Amosis, daß gleiche ihnen [an Zahl] entsprechende [Bilder] aus Wachs auferlegt würden.

Man opferte aber auch in Chios dem Omadios Dionysos einen Menschen, indem man ihn zerriss, und in Tenedos, wie Euelpis, der Karystier, sagt.

Auch die Lakedämonier opferten, wie Apollodoros sagt, dem einen Menschen. Die Phöniker aber opferten bei großen wie Kriegen oder Seuchen oder Hungersnöten einen der der ausgewählt wurde, dem Kronos. Voll aber ist die Geschichte Phöniker von denen, die geopfert wurden, welche von in phönikischer Sprache geschrieben wurde, die aber Philon Byblios [*](5 τῇ Ἀγραύλῳ τῇ Κέκροπος καὶ νύμφης Ἀγραυλίδος] “der Argaulos, der Tocliter des Kekrops und der Schwiegertochter des “ Σ 9 „Argaulos“ Σ 10 ὑπὸ τῶν ἐφήβων ἀγόμενος] „seine “ Σ 13 Δίφιλος . . . . . κατὰ τοὺς Σελεύκου χρόνους τοῦ θεολόγου γενόμενος] „Diphlios . . . . schaffte es ab in der Zeit des Seleukos, der ein über Gott Redender “ Σ, aber 1. ABBREV ABBREV vor KlJoVs 16 Ἄμωσις] „Amosios“ Σ 17 ἐν τῷ Περὶ ἀρχαισμοῦ καὶ εὑσεβείας P 18 „auch“ <P 19 „geschlachtet“ Σ συσφραγιζόμενοι Ρ 20 Ἄμωσις] „Amosios“ Σ 22 τῷ Ὠμαδίῳ Διονύσῳ] 1. ABBREV 23 Εὔελπις] „Euhelpis“ Σ 26 „Hungersnöten“ Σ αὐχμῶν Ρ 28 „die geopfert “ Σ τῶν θυσάντων Ρ | ἣν Σαγχουνιάθων . . . . συνέγραψε Ρ] „welche Sachu iatu . . . geschrieben “ Σ ABBREV ABBREV ABBREV 29 Βύβλιος] „Byblos“ Σ)

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die griechische Sprache in acht Büchern übersetzte.

Istros aber sagt in der Sammlung der kretisechen Opfer, ß die Kureten früher <dem Kronos) Kinder opferten. Die Menschenopfer aber, die [fast] an jedem Ort waren, wurden abgeschafft, sagt Pallas, der am vorzüglichsten über die Mysterien des Mithras gesammelt hat, in den Tagen des Königs Hadrian.

Geopfert wurde aber zu Laodikea in Syrien der Athena jedes Jahr eine Jungfrau, heute aber eine Hirschkuh.

Auch die Karchedonier in Libyen brachten das Opfer dar, das Iphikrates aufhören ließ. Die Dumatener aber in Arabien opferten jedes Jahr Kind, das sie unter dem Altar begruben, den sie als Götzenbild beinsgesamt nutzten.

Phylarchos aber schreibt, daß früher insgesamt Menschen opferten, bevor sie in den Krieg hinauszogen.

Und ich übergehe die Thraker und Skythen, und daß auch Athener die Tochter des Erechtheus und der Praxithea töteten. wem wäre verborgen, daß bis jetzt in der Hauptstadt am Feste des latiarischen Zeus ein Mensch geopfert wird? Bis jetzt aber opfern keines- wegs nur in Arkadien alle insgesamt Menschen am Feste des Lykäers [Zeus], auch nicht [nur] in Karchedon dem Kronos, sondern sie spritzen um der gesetzlichen Erinnerung willen in jedem Jahr eigenes [Stammes]blut fortwährend an die Altäre“. Daß dies so sei, bezeugen auch die erlesensten Philosophen. Diodoros aber, der die Bibliotheken ver- kleinerte, sagt, daß die Libyer dem Kronos zweihundert der Kinder von Staatsivegen opferten, daß sie aber dreihundert andere, geringer[en Standes] als diese, dem Opfer [der Vorfahren] hinzufügten. Der Historiker der römischen Geschichte, mit Namen Dionysius, aber sagt, daß Zeus und Apollon einmal Menschenopfer forderten in von den [so]genannten Aboriginern, daß aber die Gebetenen den [*](20–8. 108, 6 = Laus 239 7–17 21 vgl. Diodor. XX u; Praep. IV 25 vgl. Dion. Hai. I 23 f.; Praep. IV 16 15) [*](1 Ἴστρος δὲ ἐν τῇ Συναγωγῇ τῶν Κρητικῶν θυσιῶν φησι Ρ] „Istros aber sagt, daß die t Kureten früher in der Versammlung der auserwählten ein Kind “ Σ 2 τῷ Κρόνῳ Ρ <Σ 3 καταλυθῆναι δὲ τἀς σχεδὸν τἀς παρὰ πᾶσί φησι Πάλλας Ρ 8 Ἰφικράτης Ρ „Iphikrites“ Σ 10 ὂν ὑπὸ βωμὸν ἔθαπτον, ᾧ χρῶνται ὡς ξοάνῳ Ρ „das sie . . . begruben and als Götzenbild “ Σ 11 Φύλαρχος Ρ Phyllarchos Σ 17 τοῖς Ρ Λυγκ- (Endung fraglich) Σ1. ABBREV = τοῖς Λυκαίοις aber ßverstanden 21 Διόδωρος Ρ „Didoros“ Σ 23 δημοσίᾳ] „offenbar“ Σ 24 1. ABBREV ABBREV Das L brige ist in Ordnung, οὐκ ἐλάττους δὲ ἐπιδοῦναι τῇ θυσίᾳ τριακοσίοις ἑτέρους P)

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in allerlei Früchten und Vieh den Göttern opferten. Weil nicht [auch] Menschen opferten, seien sie in mannigfaches Unglück und hätten nicht früher Ruhe gehabt vor dem Unheil, als sich dezimierten. Indem so also der zehnte Teil der Menschen vertilgt und dem Zeus und Apollon geopfert wurde, wurden sie [selbst] die Ursache der Verwüstung des Landes. So große Verderbnis vernichtete das Leben der Menschen, daß sie eine andere Hoffnung Erlösung [sich] nicht verschreiben konnten als die von Gott, der allein — und kein anderer — dem sterblichen Geschlecht nötig war.