History of the Peloponnesian War

Thucydides

Thucydides. Vier Staatsreden aus Thucydides. Gürsching, Heinrich, translator. Augsburg: Wirth, 1856.

Soll der Arme, dem die Zukunft nur Trübes zeigt, sein Leben daransetzen, und nicht vielmehr derjenige, welchem der entgegengesetzte Glückswechsel zu fürchten, der bei einer Niederlage mit den wichtigsten Interessen betheiligt ist?

Denn die Entehrung, welche der Feigheit folgt, dünkt dem Manne von Ehre ein empfindlicheres Unglück als ein Tod ohne Schmerz, in der Blüthe der Kraft und vaterländischer Hoffnung.

Darum ihr Eltern der Gefallenen in dieser Versammlung, erwartet hier von mir nicht Worte der Klage, sondern des Trostes. Was ist doch unser Leben, als ein Launenspiel des Schicksals, und wer ist der Glückliche als der, dem der Tod der Ehren wie diesen, dem eine Trauer gleich der euren zu Theil ward, dem nach würdigem Genuss des Lebens ein gleiches Ende beschieden war.[*]()

Wohl mag das Gefühl noch oft widersprechen, so oft euer Auge bei andern dem Glücke begegnet, das für euch nun dahin ist, auch trauert das Herz nicht um die Entbehrung[*]() nie genossener Güter, sondern um langgewohnte, die ihm entrissen wurden.